200 Millionen Euro bringt Halloween dem deutschen Einzelhandel dieses Jahr zusätzlich in die Kassen. Das meldet die Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie. Helau! Das konnte die Umsätze der vergangenen Wochen leider auch nicht retten. Und es ist nichts im Vergleich zu den USA, wo der Kürbis-Feiertag ein 7 Milliarden-Business ist.
Wal-Mart hat dieses Jahr freilich einen Dämpfer hinnehmen müssen. Mit seinen Kostümen für fette Mädchen zog der weltgrößte Einzelhändler einen Shitstorm auf sich. Inzwischen ist die Rubrik in "Plus Size Costumes" umbenannt. Auch wenn das Sortiment für einen guten Teil der Amerikanerinnen relevant sein dürfte, war "fat girls" halt eine politisch inkorrekte Zielgruppenansprache. Das hat auch schon Mike Jeffries von A&F lernen müssen, der ebenjene Dicken gerade nicht als Kunden haben wollte. Aber wozu kostümieren: Zum Gruseln empfiehlt sich ein Besuch in einer Wal-Mart-Filiale. Oder alternativ auf der grandiosen Website people of walmart.
Dass auch die Designer Halloween können – das freilich unfreiwillig – zeigt Another mit einer hübschen Galerie.
Aus gegebenem Anlass erinnere ich zudem an die zeitlos schönen Kostüme für die Süßes oder Saures-Tour, die Profashionals vor zwei Jahren vorgeschlagen hat.
Außerdem:
… feiert H&M zehn Jahre Designerkooperationen mit einem Buch und einer Ausstellung in Oslo. Wer hätte gedacht, dass Fast Fashion mal reif fürs Museum sein würde. Nächste Woche wird Alexander Wang die Kassen der Schweden zum Klingeln bringen. Die Masche ist nicht totzukriegen, weshalb Topshop Beyonce, Adidas Mary Katrantzou und Tchibo Helene Fischer in die Läden bringt.
… hat der Distanzhandel von Juli bis September 2,5 Prozent Umsatz zugelegt. Der Textilhandel insgesamt blieb in diesem Zeitraum 4 Prozent unter Vorjahr, meldet die TW. Da verschiebt sich gerade mächtig was im Einkaufsverhalten. Dazu passt die aktuelle Prognose des Instituts für Handelsforschung zum Onlinehandel: Die Kölner erwarten für 2014 einen Rekordumsatz von 43 Milliarden Euro. Das Internet Retailing würde seinen Anteil am gesamten Einzelhandelsumsatz damit von 8,4 auf 9,4 Prozent steigern. Rund ein Drittel des Online-Umsatzes werde inzwischen allerdings bereits von originär stationären Anbietern erzielt. Die lassen sich die Butter nicht so schnell vom Brot nehmen.
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