K5-Geschäftsführer Sven Rittau: "Nach zwei Jahren Pandemie sind wir alle besser aufgestellt."
"Die fetten Jahre sind vorbei", so Erik Siekmann (Digital Forward), "und sie werden nicht wiederkommen."
Das Geschäft laufe derzeit schlechter als erwartet, so About You-CEO Tarek Müller (auf der Bühne mit Lena Gerke). "Die Krise wird die Konsolidierung beschleunigen Die Gewinner werden die E‑Commerce-Unternehmen der 3. Generation sein, die attraktive Sortimente und operative Exzellenz mit Personalisierung und Content und Entertainment verbinden." So wie About You. Müller sieht Fashion online immer noch in einer frühen Phase. Er glaubt, dass sich Stationär und Online langfristig bei 50:50 einpendeln wird. About You will 2025 die 5 Milliarden Euro Umsatz erreichen.
Stefan Wenzel: "Jetzt kommt die Topline nicht mehr so wie all die Jahre gewohnt. Deshalb: Fixkosten runter! Was variabilisiert werden kann sollte variablisiert werden."
"Nicht der Online-Handel ist in der Krise", sagt K5-Gründer Jochen Krisch. "Der Online-Handel ist in einer Wirtschaftskrise."
Dominik Benner (The Platform Group) wirft einen skeptischen Blick in die nahe Zukunft: "Wenn die Zinsen auf über 5 Prozent steigen, brauchen Investoren 8 Prozent Return. Wieviele Player im E‑Commerce werden das schaffen?" Viele Unternehmen würden das nicht überleben, so Benner.
"Digitalisierung ist fertig Da muss nix mehr transformiert werden," sagt Dörte Kaschdailis (opexxia). "Es geht nicht um Digitalisierung, sondern um Automatisierung." In den meisten Unternehmen gebe es so viele öde Monkey-Jobs, die auch von Maschinen erledigt werden könnten, "so dass sich die Mitarbeitenden um die Menschen kümmern können, die die Produkte und Leistungen kaufen."
Johannes Altmann (Shoplupe): "Echte Marken verkaufen nicht auf Amazon, sondern haben einen eigenen Shop. Wertvolle Unternehmen haben echte Kunden und arbeiten an Beziehungen."
Alexander Graf (Spryker) ist kein Freund von Omnichannel. "Das erinnert mich an die Treppe ins Nichts bei den Simpsons." Von einem Dubai-Besuch weiß er: "Omnichannel funktioniert sehr gut in der Wüste. Da muss man wegen der Hitze in die Malls."
Bei Breuninger sieht man das naturgemäß anders. Die Stuttgarter erlösen inzwischen 700 Millionen in ihren Webshops und damit online mehr als stationär. Im Einzugsgebiet der Häuser sei der Customer Lifetime Value und das Wachstum bedeutend höher, so Felix Kreyer. "Die Kunden sehen die Marke Breuninger nicht bloß als Transaktionsplattform, sondern haben eine emotionale Beziehung."
"Kanal egal", ist die Devise von Gerrit Heinemann. Die meisten Einzelhändler hätten das Thema Omnichannel indes falsch verstanden. "Bei Konzepten wie Click & Collect gibt es eine hohe Diskrepanz zwischen dem bekundeten und dem tatsächlichen Verhalten." Der Handel müsse das Thema neu denken und aufgreifen. "Die großen Gewinner sind die Shopping-Apps", sagt Heinemann. 84% der Downloads seien Apps zum Einkaufen. Bei About You läuft 80% des Umsatzes über das Handy.
"Wir reden nicht über Omnichannel", so Kadewe-CFO Michael Peterseim, "sondern nur noch über Touchpoints, egal ob digital oder Stationär. Alle Touchpoints müssen zu 100 Prozent zueinander passen."
"Neu ist die Anzahl der Touchpoints", bekräftigt Jan Philipp Wintjes (Hugo Boss). "Das bietet uns die Möglichkeit, Kunden überall anzusprechen. Wir brauchen aber auch überall den gleichen Look and Feel. Der Hugo Boss-Kunde muss die Marke einheitlich erfahren."
P&C will Europas führender Multilabel-Einzelhändler werden", so Sven Bernhardt. "Wir setzen mit unserer New Retail-Strategie auf ein integriertes Omnichannel-Ökosystem, ein Einkaufserlebnis, das die Vorteile von online und stationär nahtlos verknüpft."
"2025 wird das Jahr sein, wo physische Mode überflüssig wird", so Kerry Murphy (The Fabricant): "Es gibt genug physische Mode in der Welt. Wir brauchen nicht noch mehr davon. Wir brauchen digitale Mode."