Modejournalismus: Ein Fall fürs Museum?

Natür­lich nicht. Obwohl… die Moden­schau kann einem als Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kon­zept im Inter­net-Zeit­al­ter schon gest­rig vor­kom­men. Auch ist, was dort zu sehen ist, manch­mal Kunst. Und schließ­lich gibt es nicht weni­ge Medi­en­ver­tre­ter, die sich bei den Schau­en wie Expo­na­te gerie­ren. Dar­un­ter sind übri­gens beson­ders vie­le Blog­ger. Jetzt mal ehr­lich: Dass die Online-Tage­buch-Schrei­ber die Pro­fis aus den Publi­kums­blät­tern aus der ers­ten Rei­he ver­drän­gen, ist nur bedingt eine Fra­ge von Reich­wei­te, Authen­ti­zi­tät oder gar inhalt­li­chem Tief­gang. Der ist in den meis­ten Fäl­len gleich flach. Son­dern das hängt schlicht damit zusam­men, dass die Mädels und Jungs bes­ser, fri­scher oder wenigs­tens inter­es­san­ter aus­se­hen als die son­nen­be­brill­ten Pelz­trä­ge­rin­nen der Hoch­glanz­ma­ga­zi­ne. Man könn­te fast sagen, es gilt – im über­tra­ge­nen Sin­ne und der Kalau­er sei erlaubt – das Prin­zip Ober­wei­te vor Reich­wei­te. So ober­fläch­lich geht es zu in die­ser Bran­che. Doch ich schwei­fe mal wie­der ab.

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Eigent­lich woll­te ich ja von der Aus­stel­lung berich­ten, die die bei­den Mode­jour­na­lis­mus-Absol­ven­tin­nen Isa­bel­le Braun und Lena Gross­mül­ler (das sind die bei­den in der Mit­te) als Abschluss­ar­beit ihrer AMD-Aus­bil­dung auf die Bei­ne gestellt haben. Respekt! Ziel von Front­row Revo­lu­ti­on war es, so das Pro­gramm­heft, "Mode­jour­na­lis­mus in einem musea­len Kon­text inter­ak­tiv und mul­ti­me­di­al erleb­bar zu machen, und dabei den Dis­kurs über den Wan­del der Medi­en­land­schaft in der Mode­welt auf ver­ständ­li­che Art und Wei­se auf­zu­grei­fen". Sams­tag war Eröff­nung im Düs­sel­dor­fer NRW Forum, beglei­tet von einer Podi­ums­run­de mit Mode­pi­lo­tin Kath­rin Bier­ling, Inter­view-Macher und Ili­ke­myS­tyle-Initia­tor Adria­no Sack und Alfons Kai­ser von der FAZ. Hier ein paar Kern­aus­sa­gen:

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Kath­rin Bier­ling "Unab­hän­gig­keit ist eine Her­aus­for­de­rung. Jeder Blog­ger muss selbst ent­schei­den, ob er sich von der Indus­trie kau­fen lässt."

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Alfons Kai­ser: "Blog­ger sind sel­ten wirk­lich kri­tisch. Wer in die Schau­en rein will, ver­sucht es erst­mal mit Schlei­men. Außer­dem macht kaum einer einen Mode­blog, weil er Mode doof fin­det."

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Adria­no Sack: "Für die hete­ro­se­xu­el­len Män­ner in den Chef­re­dak­tio­nen ist Mode nur ein Vor­wand, hüb­sche jun­ge Frau­en zu zei­gen. Ansons­ten ist da nur Ver­ach­tung für das The­ma."

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