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Woran erkennt man das Offiziers-Messer? fragt Victorinox-President Joachim Beer

 

 

Eigent­lich war Beer ja für Hugo Boss nach New York gegan­gen, um das US-Geschäft zu lei­ten. Das war vor gut zwei Jah­ren. Es blieb ein uner­war­tet kur­zes Inter­mez­zo, denn nach­dem Hugo Boss-Chef Claus-Diet­rich Lahrs den inter­na­tio­na­len Ver­trieb umge­krem­pelt hat­te, war kein Platz mehr für Joa­chim Beer. Nach ein­ein­halb Jah­ren wur­de der Ver­trag been­det, fak­tisch hat­te Beer gera­de mal neun Mona­te für Boss in USA gear­bei­tet. Eine Ent­täu­schung nach neun Jah­ren im Dienst der Met­zin­ger und auch fami­li­är eine ver­track­te Situa­ti­on, denn Beer hat­te inzwi­schen sei­ne Frau und sei­ne bei­den Kin­der nach New York geholt und sich ein Haus gekauft.

Die Auf­re­gung hat sich mitt­ler­wei­le gelegt. Vor ein paar Wochen haben Beers den Kin­dern einen Hund geschenkt. Der 48-Jäh­ri­ge, nach Sta­tio­nen bei Hugo Boss, Joop! Jeans, Mac und Marc O’ Polo bes­tens in der Bran­che ver­drah­tet, ist seit April die­sen Jah­res Pre­si­dent Glo­bal Fashion and Retail bei Vic­to­rin­ox. Mit Sitz in New York. Ein­mal im Monat ist er in Euro­pa, meist auch zu Besuch in der Vic­to­rin­ox-Zen­tra­le in Ibach/Schwyz. Ges­tern besuch­te er uns in der Redak­ti­on, um über die Deutsch­land-Plä­ne sei­nes neu­en Arbeit­ge­bers zu berich­ten. 

Beer ist heil­froh, wie­der bei einem Fami­li­en­un­ter­neh­men gelan­det zu sein, noch dazu bei Schwei­zern, wo lang­fris­tig und nach­hal­tig gewirt­schaf­tet wird. Seit 126 Jah­ren heißt der Chef von Vic­to­rin­ox Carl Else­ner. Der Grün­der schrieb sich aller­dings noch mit “K”. Karl Else­ner, der Ur-Groß­va­ter des jet­zi­gen CEOs, hat­te die Mes­ser­schmie­de 1884 gegrün­det. Das berühm­tes­te Pro­dukt, das “Ori­gi­nal Swiss Army Kni­fe” kam 1897 auf den Markt. Heu­te wer­den unter der Mar­ke Vic­to­rin­ox neben Mes­sern auch Uhren, Rei­se­ge­päck, Par­fum und Beklei­dung ver­kauft.

Letz­te­res ist Beers Job. In SoHo führt er ein 30köpfiges Team aus Produkt‑, Mar­ke­ting- und Ver­triebs­leu­ten. Das Beklei­dungs­ge­schäft war ursprüng­lich auf USA kon­zen­triert, des­halb der Fir­men­sitz in New York. Mit 30 Mill. Dol­lar Umsatz ist es der zweit­kleins­te Geschäfts­be­reich des 500-Mil­lio­nen-Unter­neh­mens. Beer hat sich vor­ge­nom­men, das zu ändern. Unter ande­rem durch eine Aus­wei­tung des Ver­triebs in Euro­pa sowie durch den Aus­bau des Retail-Geschäfts. Am CPD-Wochen­en­de eröff­net an der Düs­sel­dor­fer Kö der ers­te, 500 m² gro­ße Flag­ship-Store von Vic­to­rin­ox. Da wer­den wir uns wohl das nächs­te Mal sehen. Alle wei­te­ren Plä­ne dem­nächst in der TW. 
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