Volles Haus beim Deutschen Modehandelskongress in Düsseldorf.
"Bricks & Mortar wird zu Clicks & Mortar", sagt Alexander Zerdick. Die Retail Apokalypse sei nicht eingetreten, so der Google-Manager. Stationäre Geschäfte gewinnen in der Omnichannel-Welt an Bedeutung. "Retail is not dead. Bad Retail is dead."
"In einer digitalen Welt ist jeder mit jedem im Wettbewerb" , so Prof. Martin Fassnacht. "Aber jeder kann auch mit jedem kooperieren."
"Veränderung wird zum Normalzustand in der VUCA-Welt", sagt Prof. Jutta Rump. "Die Frage ist, ob wir in der Lage sind, diese Veränderung zu managen." Der Umgang mit Ungewissheit brauche Orientierung. "Wir wissen, wo wir loslaufen. Aber wir wissen nicht, wo es endet."
"Wir neigen immer noch dazu, unsere bestehenden Geschäftsmodelle zu optimieren. Damit bewegen wir uns in Richtung Null-Marge" , so Sport Scheck-CEO Markus Rech. "Wenn wir aus dieser Händlerfalle raus wollen, reicht es nicht zu restrukturieren, sondern dann müssen wir das Geschäftsmodell transformieren." Das Problem, so Rech: "Sie wissen nicht, ob es funktioniert."
Kerstin Lehmann (EY Parthenon): "Am Ende ist es die Frage: Wie mutig bin ? Transformation gelingt nur, wenn sie von der Führung vorangetrieben wird, auch wenn es unsere KPIs durcheinanderbringt."
"Wir haben in ganz vielen Unternehmen ein totes Nervensystem", hat Rupert Bodmeier festgestellt. "Wenn es unten zwickt, kriegen die oben oft gar nichts davon mit."
Jonny Ng (Zalando): "Die Technologie hat sich geändert. Aber die Menschen sind immer noch Menschen."
Christian Greiner (Wöhrl/Ludwig Beck): "Wenn wir mit dem stationären Geschäft kein Geld verdienen, dann wird auch ein Onlineshop uns den Hintern nicht retten."
Esprit-CEO Anders Kristiansen trat im Büßerhemd auf: Fehlende Handschrift, schlechte Qualität, keine Markenbegehrlichkeit und eine Identitätskrise hätten zu dem Umsatzminus von 60 Prozent in zehn Jahren geführt. "Esprit war mal eine iconic brand. Da müssen wir wieder hin."
Globus-Geschäftsführer Franco Savastano: "Das Produkt in unserem Business ist Service."
Niklas Heinen will mit seiner social brand odernichtoderdoch in den Retail: "Wir bewegen uns immer in unserer Instagram-Blase. Aber die Welt ist ja viel größer."
Für Daniel Steindorf vom Frankfurter Store Uebervart kommt es auf die richtigen Mitarbeiter an. "Du brauchst einen Bürgermeister. Ein stadtbekanntes Gesicht, idealerweise einer, der abends als Selektor im Club arbeitet und der die Kunden in ihren Uebervart-Klamotten dann reinlässt. Die wirst Du für immer gewonnen haben."
Mischa Krewer (43einhalb): "Die beste Werbung ist ein gutes Team."
Kerstin Görling (Hayashi): "Die beste Kundin ist die Verzweifelte, die Einsame. Die sucht eine Freundin. Sie muss in den Laden kommen und sich im vertrauten Umfeld fühlen."
Matthias Klein (Orsay): "Wir müssen vom Push-Modus in den Pull-Modus."
Jörg Labatz (Cartoon/Vera Mont): "Wir haben den Onlineshop seinerzeit gegründet, um Umsatz zu machen. Heute brauchen wir ihn, um unsere Kundin zu erreichen."
Jürgen Leuthe (Luisa Cerano): "Plattformen sind für uns eine Möglichkeit, um international auszutesten, was geht."
"Shopping kann schmerzhaft sein" , sagt Matthew Brown, und bebilderte das mit einkaufsmüden Männern, die auf ihre Frauen warten. "Disruptoren entfernen die Pain Points aus dem Einkaufsprozess."
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