Die Digitalisierung war das allgegenwärtige Thema des Deutschen Handelskongresses vergangene Woche in Berlin. Eindrücke vom Podium:
Philip Beil (Roland Berger): "Der Handel hat sein Handwerk verlernt. Der Preis ist nicht das Kernproblem im Wettbewerb mit Online."
Tom Tailor-CEO Dieter Holzer: "Wir verkaufen online nicht. Wir versenden Auswahlpakete."
Ernsting's Family-Geschäftsführer Hans-Dieter Ernst: "Online muss bei uns seit jeher den gleichen Deckungsbeitrag abwerfen wie Stationär."
CBR Group-CEO Christoph Rosa: "Wo der Kunde kauft, ist uns egal."
Johannes Steegmann sieht für Rewe mehr Chancen als Risiko im Online-Handel mit Food. Die Meinungen zu den Zukunftsperspektiven gehen bekanntlich auseinander: "Selbst die konservativste Schätzung – 4 Milliarden Euro – ist für uns als Potenzial attraktiv. Und die höchste Schätzung – 20 Milliarden – ist noch keine Bedrohung für unser stationäres Geschäft."
Bonprix-Chef Marcus Ackermann: "Online im Sinne von Desktop war gestern. 45 Prozent unseres Traffics kommt über mobile Endgeräte. Gerade für stationäre Händler bietet dieser Kanal Möglichkeiten."
Marc Ramelow (rechts, auf dem Podium mit Ex-Macy's‑Manager Tom Cole): "Ich empfehle, öfter mal Mäuschen zu spielen bei den Start-ups."
Internet-Minister Alexander Dobrindt forderte, die Big Data-Angstkulisse beiseite zu schieben: "Soll Deutschland eine digitale Kolonie werden, bei der andere in der Welt unsere Daten veredeln und Produkte daraus ableiten, die wir dann wieder kaufen?"
HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth im Gespräch mit Umweltministerin Barbara Hendricks und Kongress-Moderatorin Dunja Hayali: "Wir wollen keine Käseglocke über unserer Branche."
Otto-Vorstand Jürgen Schulte-Laggenbeck: "Eine Hauptherausforderung ist die Finanzierung des Umbaus des Geschäftsmodells."
Matthias Becker arbeitete vor WMF für Procter & Gamble: "Es ist schonmal gut, wenn der Händler sich als Marke begreift."
Douglas-Chefin Claudia Reinery: "Multilabel-Händler müssen mehr sein als die Summe der geführten Marken."
Inditex-Kommunikationschef Jesús Echevarria: "Der Laden ist das Herz unseres Geschäftsmodells."
Johann Füller (Hyve): "Die meisten Probleme sind schon gelöst. Nur nicht von dem, der sie hat."
Der wiedergewählte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser: "Handel bleibt, aber anders."
******
Wenn Sie keine Profashionals-Beiträge verpassen wollen, empfehle ich Ihnen, ein Update einzurichten. Einfach rechts oben E‑Mail-Adresse eingeben, „Jetzt abonnieren“ anklicken und kurz bestätigen. Auch freue ich mich über eine Weiterempfehlung an Kollegen und Freunde.