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Jil Sander im Museum. Nike und New Yorker in den Paradise Papers. Verkaufen über Amazon. Einkaufen an Heiligabend. Schwarzenegger bei GQ.

JmphotoSams­tag: In Frank­furt eröff­net die Jil San­der-Werk­schau fürs Publi­kum. So vie­le Men­schen hät­te die Mar­ke ger­ne mal in den Läden. Mode im Muse­um – wenn das kein Trend ist: Gaul­tier in Mün­chen, Dior, Balen­cia­ga, Dries van Noten in Paris, vor zwei Jah­ren Alex­an­der McQueen in Lon­don, Yves Saint Lau­rent hat in Paris gleich ein eige­nes Muse­um eröff­net. Auch wenn Jil San­der ihre Aus­stel­lung im MAK „Prä­sens“ genannt hat, ist so eine Aus­stel­lung natür­lich zwangs­läu­fig retro­spek­tiv. Ein Rück­blick in die Zeit, als ein­zel­ne Krea­ti­ve noch die Mode prä­gen konn­ten, und nicht das Mar­ke­ting die Desi­gner domi­nier­te, Fast Fashion die Mode demo­kra­ti­sier­te und aus dem Nichts kom­men­de Influen­cer die Trends gesetzt haben. Eine öffent­lich­keits­scheue Per­sön­lich­keit wie Jil San­der hät­te heu­te kei­ne Chan­ce mehr, als Mode­ma­che­rin groß raus­zu­kom­men.

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Mon­tag: In den „Para­di­se Papers“ tau­chen auch bekann­te Namen aus unse­rer Bran­che auf. Nike wird vor­ge­wor­fen, Steu­ern gespart zu haben. Und New Yor­ker hat sei­nen Fir­men­jet auf den Cayman Islands statt am Flug­ha­fen Braun­schweig-Wolfs­burg regis­trie­ren las­sen, wie die SZ ent­hüllt. „Die wol­len nur Auf­la­ge machen“, keilt New Yor­ker-Inha­ber Fried­rich Knapp via TW zurück. Tat­säch­lich wer­den in die­sen bei­den Fäl­len mora­lisch viel­leicht pro­ble­ma­ti­sche, aber letzt­lich lega­le Prak­ti­ken skan­da­li­siert. Die Aktio­nä­re von Nike wür­den dem Manage­ment eins hus­ten, wenn die­ses nicht alle Mög­lich­kei­ten aus­nutz­te, den Pro­fit zu stei­gern. Die Para­di­se Papers soll­ten ins­be­son­de­re die Poli­tik inter­es­sie­ren. Nur Regie­run­gen kön­nen Steu­er­schlupf­lö­cher schlie­ßen.

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Diens­tag: "Dis­count pro­vi­ded by Ama­zon" heisst es neu­er­dings in den USA. Der Online Retail­er redu­ziert bei aus­ge­wähl­ten Pro­duk­ten von Markt­platz­teil­neh­mern die Prei­se und nimmt die Dif­fe­renz auf die eige­ne Kap­pe. Das kos­tet die Anbie­ter zwar kein Geld, aber womög­lich Repu­ta­ti­on bei ihren Kun­den. Und Ama­zon ein Stück weit Ver­trau­en als fai­rer Platt­form-Part­ner. Das durch die aktu­el­len Aus­zah­lungs­pro­ble­me von Ver­kaufs­er­lö­sen auch nicht eben gestärkt wird. Bei­des soll­te Han­del und Indus­trie eine War­nung sein, sich bei allen Vor­zü­gen der Ama­zon-Reich­wei­te nicht in all­zu gro­ße Abhän­gig­keit von dem Online-Gigan­ten zu bege­ben.

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Mitt­woch: Alle sind gegen die mög­li­che Sonn­tags­öff­nung an Hei­lig­abend. Die Gewerk­schaf­ten, klar, aber auch der über­wie­gen­de Teil der Bevöl­ke­rung, nach einer Umfra­ge 87 Pro­zent. Meh­re­re gro­ße Ket­ten wie z.B. Aldi haben ange­kün­digt, ihre Läden am 24. Dezem­ber zu zu las­sen. Und nicht ein­mal Ama­zon lie­fert Sonn­tags aus.

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Don­ners­tag: GQ kürt in Ber­lin die Men of the Year. Arnold Schwar­zen­eg­ger (rechts) erhält die Aus­zeich­nung als "Legend of the Cen­tu­ry".

Dsc e