Dieses Foto wurde in Florenz gemacht. Wir hatten damals ein Interview mit Gildo Zegna über das Unternehmen gemacht. (lacht) Die Italiener laden immer gerne zum Frühstück oder Mittagessen ein… sie sind einfach sehr offen und unkompliziert. In Italien kamen immer alle auf mich zu und haben das Gespräch gesucht. Es gab keinerlei Berührungsängste, diese Termine waren immer familiär. Im Gegensatz zu den Franzosen. Die Pariser sind die Unberührbaren… Gerade den Pitti Uomo habe ich immer als sehr herzlich und irgendwie auch überraschend empfunden. Die Schauen sind zwar gelegentlich anders, aber irgendwie doch berechenbar. Florenz hatte öfters Überraschungen zu bieten. Ich erinnere mich an eine Präsentation von Hugo Boss in einem der Gärten oberhalb von Florenz. Da wurden Picknickdecken für die Gäste verteilt und anschließend Wein und Parmesan gereicht. Das war eine Atmosphäre, die weder Mailand, Paris oder New York zu bieten hatten. Florenz hat es immer verstanden, die Menschen in die Stadt einzubinden. Das ist übrigens auch der Unterschied zwischen den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig. In Leipzig werden die Leute mit eingebunden, das schafft eine andere, lebendigere Atmosphäre.
Paris, London, New York: Helmut Fricke hat über Jahrzehnte für die FAZ während der Designerschauen fotografiert. Dabei hat er immer den besonderen Blick, die andere Perspektive gesucht. Auf profashionals stellen wir in einer losen Serie seine außergewöhnlichen Bilder und die Geschichte dazu vor. Hier geht's zur kompletten Werkschau.