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Karsten Oberheide hat’s geschafft: SinnLeffers bekommt Boss

 Zunächst an vier Stand­or­ten wird der Beklei­dungs­fi­lia­list die Mar­ke aus Met­zin­gen füh­ren. Mit­tel­fris­tig sol­len alle 24 Sinn­L­ef­fers-Häu­ser Hugo Boss ver­kau­fen, wenn es nach Kars­ten Ober­hei­de geht.

Ein Zuschlag von Hugo Boss ist trotz aller Met­zin­ger Tur­bu­len­zen immer noch so eine Art Rit­ter­schlag für jedes Sor­ti­ment. Der Hage­ner Ein­kaufs-Chef hat beharr­lich dar­auf hin­ge­ar­bei­tet. Ich traf Ober­hei­de und den neu­en Sinn­L­ef­fers-CEO Abram Net­te neu­lich in Hagen. Der Bericht steht die­sen Don­ners­tag in der TW. Sinn­L­ef­fers, ursprüng­lich eher kon­su­mig aus­ge­rich­tet, ist bereits seit meh­re­ren Sai­sons auf Tra­ding-up-Kurs. Man will vom Beklei­dungs­wa­ren­haus zum Mode­fach­ge­schäft wer­den. Mit­ten in der Kri­se und unter den Bedin­gun­gen einer Insol­venz war eine sol­che Repo­si­tio­nie­rung ein gewag­tes Manö­ver, und es ist auch nach offen­bar erfolg­rei­cher Sanie­rung nicht ohne Risi­ko. Ande­rer­seits ist der von Kars­ten Ober­hei­de und Abram Net­te ein­ge­schla­ge­ne Weg wahr­schein­lich alter­na­tiv­los in einer Situa­ti­on, wo die Mit­te des Mark­tes zuneh­mend von ver­ti­ka­len Sys­te­men domi­niert wird. P+C macht zudem vor, dass es einen Markt für ein höher­wer­tig posi­tio­nier­tes Mul­ti­la­bel-For­mat gibt. Wenn es denn gut gemacht ist.

Dass Hugo Boss jetzt mit Sinn­L­ef­fers zusam­men­ar­bei­tet, sagt etwas über Sinn­L­ef­fers, aber auch viel über Hugo Boss aus. Vor­stands­chef Claus-Diet­rich Lahrs hat ehr­gei­zi­ge Wachs­tums­zie­le ver­kün­det, die er mit eige­nen Läden und bestehen­den Kun­den allein nicht rea­li­sie­ren wird kön­nen. Da kommt ein ambi­tio­nier­ter Groß­kun­de wie Sinn­L­ef­fers gera­de recht. Man kann im Inter­es­se aller Betei­lig­ten nur hof­fen, dass Met­zin­gen nicht der Ver­su­chung nach­gibt, die Ver­triebs­schleu­sen all­zu weit zu öff­nen. Was kurz­fris­ti­ger Umsatz­ma­xi­mie­rung dient, ist für die Mar­ke lang­fris­tig nicht unbe­dingt ver­träg­lich.