"Manche wundern sich, aber ich arbeite hier wirklich gern", lässt Viola P. die Welt wissen. Sie ist eine von sechs Mitarbeitern, die Kik für seine neue Kampagne ausgewählt hat. Dazu gab es eigens ein Casting, an dem in vier Städten 700 Kik-Beschäftigte teilnahmen. Es wurden drei Spots produziert, die im Kino und im Privatfernsehen gezeigt werden. Dazu kommen Anzeigen in Tageszeitungen und Magazinen. So schön hat man Kik-Filialen noch nicht gesehen. Ob die sechs "Models" ein Extra-Honorar bekommen haben?
Doch im Ernst: Wo man bislang nur das krawallige Kik-Männchen und die nervigen Verona Pooth wahrnahm, tritt der Discounter aus Bönen neuerdings ganz seriös auf. Das wurde Zeit. Die Kampagne ist ein erster Arbeitsnachweis des neuen Kik-Geschäftsführers Michael Arretz. Der ist gleichmaßen für Nachhaltigkeitsmanagement wie für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, was an sich eine verdächtige Stellenbeschreibung ist. Tatsächlich füllt Arretz damit eine Leerstelle in Bönen aus. Das Kik-Bashing drohte sich zur geschäftlichen Bedrohung auszuwachsen. Spätestens mit der umstrittenen NDR-Dokumentation von Christof Lütgert war das Maß voll. Und Arretz kam an B0rd. Seitdem gibt es regelmäßig Pressegespräche. In diesem Herbst tritt Arretz auf diversen Branchenkongressen auf, neulich beispielsweise auf dem Textillogistikkongress in Frankfurt. Am 10. November spricht er auf dem Deutschen Modehandelskongress in Düsseldorf und eine Woche später beim Deutschen Handelskongress in Berlin. Kik ist dem Handelsverband beigetreten und hat als eines der ersten Handelsunternehmen einen Mindestlohn eingeführt. Am 22. November legt Arretz seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht vor.
Für alle Verona Pooth-Fans (so es die unter den Profashionals-Lesern denn geben sollte): Die Kampagne geht parallel weiter.
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