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Fröhliche Weihnachten, Christian Heitmeyer und Constantin Bisanz!

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Drei Jah­re haben Sie Päck­chen gepackt. Jetzt kön­nen sich die bei­den Brand­s4Fri­ends-Grün­der über eine üppi­ge Besche­rung freu­en. 150 Mill. Euro zahlt Ebay für das erst 2007 gegrün­de­te Ber­li­ner Inter­net-Start-up. Wie­viel davon auf Chris­ti­an Heit­mey­er und Con­stan­tin Bisanz (links) ent­fal­len, wird nicht kom­mu­ni­ziert (der Groß­teil der Fir­men­an­tei­le liegt bei diver­sen Kapi­tal­ge­bern, erst im Früh­jahr war Ten­gel­mann mit 10% ein­ge­stie­gen). Ein paar Mil­li­ön­chen dürf­ten für die bei­den jeden­falls übrig­blei­ben. “Time to Par­ty” pos­tet Bisanz fröh­lich in sei­nem Face­book-Pro­fil.
 
Wir haben Heit­mey­er und Bisanz vor über zwei Jah­ren ken­nen­ge­lernt, damals besuch­ten sie uns in der Redak­ti­on. Der Kon­takt zur TW war und ist wich­tig für die Shop­ping Club-Betrei­ber, denn das Pro­blem ist für sie weni­ger der Ver­kauf als viel­mehr die Beschaf­fung. Vie­le, gera­de hoch­wer­ti­ge Mar­ken­ar­tik­ler taten und tun sich schwer mit dem Ver­triebs­weg. Heit­mey­er war vor zwei Jah­ren auch einer der Refe­ren­ten bei der E‑Fa­shion-Kon­fe­renz der TW, um Brands4Friends zu erklä­ren. 

Seit­her ist der Laden stür­misch gewach­sen. Im zwei­ten Jahr setz­te Brands4Friends bereits 80 Mill. Euro um. Aus der Geschäfts­füh­rung hat­ten sich die bei­den schon im Lau­fe die­ses Jah­res ver­ab­schie­det, ob ganz frei­wil­lig oder nicht, ist nicht ganz klar. Seit­her führt der frü­he­re LVMH-Mana­ger Ser­gio Diaz die Geschäf­te. Mit­grün­der wie Mario Zim­mer­mann und Oli­ver Jung gin­gen 2010 eben­falls von Bord, Nico­las Spe­eck wech­sel­te als E‑Com­mer­ce-Chef zur CBR-Grup­pe. Smar­te Jungs wis­sen halt, wann es Zeit ist, sich zu ver­ab­schie­den.

Ebay steigt mit Brands4Friends in den Markt der Shop­ping Clubs ein. Erst vor ein paar Wochen hat­te Ama­zon den Mit­be­wer­ber Buy­VIP über­nom­men. Die Über­nah­men mar­kie­ren eine Zäsur. Die Shop­ping Clubs haben ein cle­ve­res Geschäfts­mo­dell, das sich im Markt eta­bliert hat. Aber der Gold Rush mit sagen­haf­ten Wachs­tums­ra­ten von 60, 80 oder gar über 100% ist vor­bei. Zu vie­le Mit­be­wer­ber sind online gegan­gen, und die Mar­ken­in­dus­trie hat nach dem Kri­sen­jahr ihre Bestän­de bes­ser im Griff. Brands4Friends bleibt in die­sem Jahr deut­lich unter den Erwar­tun­gen. Das schnel­le Wachs­tum hat­te zuletzt auch zu mas­si­ven orga­ni­sa­to­ri­schen Pro­ble­men geführt. Auch der fran­zö­si­sche Markt­füh­rer Ven­te Pri­vee, von dem sich der frü­he­re Del­sey-Geschäfts­füh­rer Heit­mey­er bei der Grün­dung von Brands4Friends “inspi­rie­ren” ließ, räum­te zuletzt ein, statt der geplan­ten 850 Mill. Euro nur 700 Mill. Euro und damit kaum mehr Umsatz als im Vor­jahr zu schaf­fen.