"Das Internet wird als Absatzkanal nicht mehr wegzudenken sein. Sie müssen den Kunden dort bedienen, wo er ist." Ich traf den Geschäftsführer des Departmentstore im Quartier 206 neulich in Berlin zum Gespräch über sein jüngstes Projekt: den Onlineshop (http://www.cabinet206.com). Jagdfeld ist mit dem Ableger für avantgardistische Mode im UG des Quartier 206, dem Departmentstore-Cabinet, gestartet. "Das Anfangsrisiko ist geringer. Wir wollen uns erstmal Kompetenz aufbauen." Das Haupthaus folgt im kommenden Jahr.
Zurzeit meinen ja viele Einzelhändler online gehen zu müssen. Für den 31jährigen steht außer Frage, dass ein Haus seines Formats auch im Internet verkauft: "Wir glauben an die Idee von Hyperlocality. Als Händler muss man in Zukunft stationär und online unterwegs sein und das ganze möglichst fließend miteinander verbinden."
Und wie geht das Online-Engagement mit den Immobilieninteressen der Jagdfeld-Gruppe zusammen? Die Fundus-Gruppe von Nikolaus' Vater Anno August Jagdfeld gehört mit Objekten wie dem Adlon in Berlin und dem Grandhotel Heiligendamm zu den größten deutschen Immobilienunternehmen. Brauchen wir noch so viele Ladenflächen? "Das stationäre Einkaufserlebnis wird nicht zu ersetzen sein. Ob es in 15 oder 20 Jahren im Laden noch so häufig zu Kaufentscheidungen kommt, ist allerdings die Frage. Man will sich Sachen im Laden anschauen können, sie anprobieren, sie dann aber vielleicht später im Internet bestellen und liefern lassen. Oder man informiert sich online und kommt dann zum Kauf in den Laden. Innenstädte und gute Lagen werden nach wie vor funktionieren. Viele schlechte Lagen werden verlieren."
Das lässige Foto stammt vom Blog "Freunde von Freunden". Dort gibt es noch mehr schöne Aufnahmen von Jagdfeld zu sehen. Hat mir besser gefallen als das offizielle, etwas steife Firmenfoto. Das komplette Interview steht am kommenden Donnerstag in der TW.