"Finanzkrise, Pandemie, Klimakrise – die Globalisierung geht weiter. Gleichzeitig haben wir eine Deglobalisierung des Handels, und das ist nicht gut“, meint Oxford-Wirtschaftsprofessor Ian Goldin. "Die Welt wird komplexer und volatiler. Wir müssen lernen, es zu lieben. Gleichzeitig gibt es mehr Wissen und Wandel als jemals zuvor. Das birgt große Chancen für den, der proaktiv bleibt."
"Der Lockdown war das Dümmste, was die Regierungen machen konnten“, so Wholefoods-Gründer John Mackey. „Das hat den Unternehmen massiv geschadet, Mitarbeiter haben sich ans Weniger Arbeiten gewöhnt. Es wird Jahre brauchen, bis sich die Supply Chains davon erholt haben."
"Die Veränderungsgeschwindigkeit, wie wir sie heute erleben, wird nie mehr so langsam sein wie jetzt", zitierte Bastian Halecker. „Da kann man nur mithalten, wenn man gemeinsam agiert: Collaboration is the new competition!" Der Professor und Buchautor plädiert dafür, dass sich Unternehmen und Startups zusammentun. "Warum scheitern Start-ups? Es gibt für viele Lösungen kein Problem!“ Use Cases fänden die Neugründungen vor allem in den am Markt operierenden Unternehmen. „Probleme sind wertvolle Assets."
Fabris Perusko, CEO des kroatischen Handelsriesen Fortenova, rechnet fest mit einer Rezession "Es gibt kein billiges Geld mehr. Der Fokus wird auf Profitabilität liegen. Die etablierten Unternehmen werden in so einer Situation bessere Chancen haben."
In der Schweiz ist die Welt noch vergleichsweise in Ordnung, wie Migros-Handels-Chef Michel Gruber aufzeigt: eine Inflationsrate von 3,5 Prozent, ein dramatischer Kaufkraftzuwachs über den Wechselkurs, ein prognostiziertes Bevölkerungswachstum von 20 Prozent bis 2050… Gleichwohl muss ein Handelskonzern wie die Migros sich auf Marktentwicklungen einstellen: eine ältere Bevölkerung, eine höhere Preissensibilität, eine steigende Relevanz von Nahversorgung, ein wachsender Anteil von Convenience und Online.
GDI-CEO Lukas Jezler: "Der Fachkräftemangel bleibt auf der Agenda. Wir gehen nicht mehr zurück in die alte Welt. Es braucht strukturelle Eingriffe: mehr Arbeitskraft in den Markt bringen oder das Businessmodell so anpassen, dass wir mit den vorhandenen Kräften auskommen."