Wenn es für ihn dumm läuft, wird Kik einen Gutteil der 161 Woolworth-Filialen übernehmen, denen der ehemalige Karstadt-Geschäftsführer im Auftrag des Insolvenzverwalters ein neues Konzept verpasst hat. Im Juli vergangenen Jahres trafen wir uns vor Ort im Ringcenter Offenbach. Die Idee, aus dem Kleinpreis-Kaufhaus einen Familiendiscounter zu machen, war schlüssig, Thünemann exekutierte das Projekt tatkräftig. Zuletzt sprach Woolworth-Insolvenzverwalter Ottmar Hermann von der Rückkehr in die Gewinnzone. Es soll zwei Übernahmeinteressenten geben.
Nun aber macht Großvermieter Cerberus den Frankfurtern einen Strich durch die Rechnung. Dem US-Finanzinvestor gehören 82 der Woolworth-Immobilien. Indirekt bestätigt man die Verhandlungen mit Kik. Spielt Cerberus nicht mit, verliert der relaunchte Woolworth seine Basis. Schöner Zufall: Das Woolworth-Logistikzentrum steht im westfälischen Bönen, in direkter Nachbarschaft zur Kik-Zentrale. Bei dem aggressiv expandierenden Discounter hatte man schon ein Auge auf das Wooli-Verteilzentrum geworfen, als ich vor gut einem Jahr dort zu Besuch war. Keine Ahnung, ob das jetzt auch ein Thema ist.
So könnte Kik-Chef Stefan Heinig nun der lachende Dritte werden. Er käme seinem Ziel von 5000 Filialen einen guten Schritt näher. 2900 gibt es heute schon. Insbesondere baut Kik seine Stellung in den Innenstädten aus. In einer Stellungnahme weist man darauf hin, dass man lediglich an Standorten, nicht an einer Woolworth-Übernahme interessiert sei. Erst vor ein paar Tagen hat das Unternehmen mit einer Prämien-Aktion für Aufsehen gesorgt: 500 Euro für jeden Kunden, der ein passendes Ladenlokal nennt. Das nennt man "Läden clever finden mit Kik". Das im Netz weit verbreitete Kik-Bashing wird deswegen kaum weniger werden.
Deshalb hier noch ein Schmankerl für alle "Freunde" von Kik: