Jb

Profashionals exklusiv: Bezos tritt gegen Trump an

In Washing­to­ner Poli­tik­krei­sen kur­sier­te das Gerücht seit län­ge­rem. Jetzt hat Jeff Bezos gegen­über Pro­fa­shio­nals bestä­tigt: Er tritt 2020 bei den US-Prä­si­dent­schafts­wah­len an.

Der Ama­zon-Grün­der hat dazu sei­ne eige­ne Par­tei gegrün­det: Die Prime Par­ty zählt bereits weit über 100 Mil­lio­nen Mit­glie­der – eine gewal­ti­ge Wäh­ler­ba­sis, die Bezos mit einem auf­wän­di­gen Unter­hal­tungs­pro­gramm bei Lau­ne hält. Sein poli­ti­sches Pro­gramm ist indes unklar. Zuletzt hat­te er für eine Fire­wall gewor­ben. „Von Mexi­ko haben wir nichts zu befürch­ten, aber Ali­baba und die ande­ren Chi­ne­sen möch­te ich hier nicht haben“, so Bezos in einem Inter­view mit CNN. In der Ver­gan­gen­heit war der Unter­neh­mer zudem wie­der­holt für Steu­er­erleich­te­run­gen für Mul­ti­mil­li­ar­dä­re ein­ge­tre­ten. Sein Slo­gan „Make Ame­ri­ca rich again“ dürf­te indes auch den Durch­schnitts­ver­die­ner anspre­chen. Insi­der gehen davon aus, dass sich Bezos in sei­ner Kam­pa­gne als Macher posi­tio­nie­ren wird: Same Day Deli­very müs­se auch in der Poli­tik mög­lich sein, for­der­te er zuletzt. Unab­läs­sig ver­weist der Online-Pio­nier zudem auf die Fol­gen, die die Digi­ta­li­sie­rung für die Gesell­schaft hat. "It's the inter­net, stu­pid!" Auf ein Kabi­nett will der Unter­neh­mer dem Ver­neh­men nach ver­zich­ten. „Künst­li­che Intel­li­genz ist effi­zi­en­ter.“

Mit Jeff Bezos steigt ein ernst­zu­neh­men­der Kon­kur­rent ins Ren­nen um das Wei­ße Haus. Die demo­kra­ti­schen Anwär­ter hat die Kan­di­da­tur des Ama­zon-Grün­ders ent­spre­chend kalt erwischt. „Schluss mit den Ama­teu­ren in Washing­ton“, for­der­te der bald 100jährige Poli­tik­ve­te­ran Joe Biden sogleich. Ber­nie San­ders rief zur Ver­staat­li­chung von Ama­zon auf. Die inter­na­tio­na­len Reak­tio­nen fie­len zunächst ver­hal­ten aus. Bun­des­kanz­le­rin Mer­kel erin­ner­te dar­an, dass das Inter­net für uns alle Neu­land sei und beauf­trag­te Digi­tal-Staats­mi­nis­te­rin Doro­thee Bär mit der Erstel­lung eines Bezos-Dos­siers.

Die Wirt­schaft reagiert dage­gen eupho­risch auf Bezos Ankün­di­gung. "End­lich ein Prä­si­dent, der weiß, wo man den PC ein­schal­tet", kom­men­tier­te Bill Gates. Dar­auf einen Joint, so Elon Musk. Tim Apple gra­tu­lier­te "Jeff Ama­zon" auf Twit­ter. Mark Zucker­berg hielt sich mit einer Stel­lung­nah­me zurück. Ihm wer­den eben­so Ambi­tio­nen aufs Wei­ße Haus nach­ge­sagt. Das 4‑Punk­te-Regu­lie­rungs­pro­gramm, das der Face­book-Grün­der am Wochen­en­de u.a. in der FAS ver­öf­fent­lich­te, wer­ten Beob­ach­ter als wei­te­res Indiz für des­sen poli­ti­schen Ehr­geiz.

Für die renom­mier­te Trend­for­sche­rin Gun­del Ekel­doort ist Bezos' Kan­di­da­tur ein Mene­te­kel. "Wir soll­ten uns von Jeffs schal­len­dem Geläch­ter nicht täu­schen las­sen. Die digi­ta­le Kra­ke greift nach der abso­lu­ten Macht. Erst macht Ama­zon die Läden platt, als Nächs­tes die Demo­kra­tie. Wenigs­tens hat Bezos eine anstän­di­ge Fri­sur."

US-Prä­si­dent Trump zeig­te sich auf Twit­ter indes unbe­ein­druckt: „Nicht ein­mal MacKen­zie wird Jeff Bozo noch wäh­len. Lau­ren San­chez kann mei­ner FLOTUS nicht das Was­ser rei­chen #gol­den­show­er #grab­her­bythe­pus­sy #metoo. Die Fake News Ama­zon Washing­ton Post wird ihm auch nichts nüt­zen. Grüß mir die Chi­ne­sen auf der Rück­sei­te des Monds, Bozo! #send­do­nald­to­space“. Den Immo­bi­li­en­mo­gul und den Inter­net­un­ter­neh­mer ver­bin­det eine lan­ge Feind­schaft, die mit Bezos' Ange­bot, Trump mit einer Rake­te auf den Mond zu schie­ßen begann und in die­sem Jahr in einer laut Bezos von Trump mit Unter­stüt­zung des sau­di-ara­bi­schen Geheim­diens­tes initi­ier­ten Schmutz­kam­pa­gne mit pri­va­ten Fotos der Tur­tel­tau­ben Bezos und San­chez im Natio­nal Enqui­rer gip­fel­te.

2020 kommt es nun also auch poli­tisch zum Show­down zwi­schen Sta­tio­när und Online.

Schlagworte:,