Diese Woche traf sich die internationale Warenhaus-Szene zum 2. Global Department Store Summit in New York. Unter den 300 hochkarätigen Teilnehmern waren auch etliche deutsche Topmanager, u.a. Willem G. van Agtmael (Breuninger) sowie Patrick und John Cloppenburg (P&C). Karstadts Chief Restructuring Officer Thomas Fox hatte kurzfristig abgesagt, ebenso der ehemalige Karstadt-Chef Helmut Merkel. Das Unternehmen war trotzdem in aller Munde, zumindest bei den Europäern. Die Mehrheit der Branchenprofis sieht die Übernahme durch Nicolas Berggruen skeptisch. "Mit Bergruen ruinieren oder ohne Berggruen liqudieren" sei nun die Alternative für Karstadt, so ein Highstreet-Insider. Der Deal ist jedenfalls noch nicht gelaufen.
Und hier noch ein paar Sprüche von der Bühne:
Wendy Liebman, CEO + Chief Shopper WSL Strategic Retail: "2008 haben wir das Ende der Welt gesehen."
Paolo de Cesare, CEO Printemps: "Wir haben die Krise nicht verschwendet."
Lew Frankfort, Chairman + CEO Coach: "Unser Ziel ist es nicht, Produkte zu verkaufen, sondern Kundenbeziehungen aufzubauen."
Roger Farah, President + CEO Ralph Lauren: "Als Designer Brand neigen wir dazu, unsere Kunden zu führen. Wenn Steve Jobs vor fünf Jahren die Kunden gefragt hätte, was sie wollen, dann wäre kaum ein Produkt wie das iPad dabei herausgekommen."
Mark McKeon, CEO + Chairman V+D: "Mit dem Food-Angebot im Warenhaus ist es wie mit der Kundentoilette. Es bringt kein Geld, aber man kann nicht darauf verzichten."
Gary Loveman, Chairman, CEO + President Harrahs Entertainment: "Viele Einzelhändler wissen, dass die Kunden sie hassen. Die Frage ist nur, was sie daraus machen."
Stuart Rose, Executive Chairman Marks + Spencer: "Multichannel ist die stärkste Veränderung im Einzelhandel seit der Einführung der Selbstbedienung in den 60er Jahren."
Paul Kelly, CEO Selfridges: "Wer in schwierigen Zeiten einen guten Job macht, wird in guten Zeiten einen großartigen Job machen."