Beim großen Jubiläum Anfang Juli haben alle noch zusammen gefeiert. Es war nicht der rechte Moment, die seit Wochen kursierenden Gerüchte zu verifizieren. Jetzt bestätigt Marc O’Polo den Chef-Wechsel. Dieter Holzer kommt für Alexander Gedat. Werner Böck bestellt sein Haus neu. Fünf Jahre, nachdem er bei der Feier zu seinem 70. Geburtstag die Neuordnung des Vorstandes bekanntgegeben und sich in den Aufsichtsrat zurückgezogen hat. Der Unternehmer blieb freilich präsent. Man rieb sich, im Ergebnis war das meist produktiv. Bis zum Bruch, der im vergangen Jahr mit Andreas Baumgärtner die Ouvertüre und jetzt mit Alexander Gedat das Finale fand.
Alles, was jetzt zu lesen ist – die Würdigungen von Gedats (und Baumgärtners) Leistung, der Verweis auf Dieter Holzers gemischte Bilanz bei Tom Tailor, die Spekulationen über die Motivation Böcks und die Fragezeichen, was die künftige Ausrichtung der Marke angeht – all das mag richtig oder auch nicht richtig sein. Am Ende trägt der Unternehmer die Verantwortung dafür, dass Marc O’Polo die richtigen Antworten auf die gewaltigen Herausforderungen des Marktes findet und sich nachhaltig weiterentwickelt. Diesen Veränderungsdruck spürt man nicht nur in Stephanskirchen. Vielleicht aber besonderen Zeitdruck.