…bei der 62. Internationalen Handelstagung des Gottlieb Duttweiler Instituts (GDI) in Rüschlikon.
Eric Tholomé, Director für Produktmanagement bei Google: "Wir wollen nicht mehr über E‑Commerce reden. Es ist Commerce."
GDI-CEO David Bosshart: "Amazon ist der beste Datenautomatisierer. Amazon vermeidet den Kundenkontakt. Die wollen nicht kommunizieren. Jeff Bezos' handelt nach der Devise 'Der beste Kunden-Service ist, wenn der Kunde dich nicht anrufen muss, wenn er nicht mit dir reden muss. Wenn es einfach funktioniert'."
Daniel Altmann (Dalberg Global Development Advisors): "Es ist vielleicht noch zu früh für personalisierte Produkte. Aber wir können Produkte anbieten, die personalisiert werden können. Bestes Beispiel ist das iPhone."
MyMuesli-Mitbegründer Max Wittrock: "Mass Customization ist heute kein Differenzierungsmerkmal mehr."
Oliver Hinz, TU Darmstadt: "Die preissensiblen Kunden werden künftig online kaufen. Der stationäre Handel muss die Frage beantworten, warum Kunden höhere Preise zahlen sollen. Ein Fokus auf Preiskommunikation ist nicht ratsam."
Christoph Bründl betreibt eine Kette von Intersport-Geschäften in Österreich: "Das Internet ist ein Haifischbecken. Es gibt in Europa heute schon 16.500 Online-Anbieter für Sport. Wie schaffen wir es da, dass die Kunden zu uns in den Laden kommen? (…) Werden wir zum Showroom für Internet-Händler? Wo Produkte ausprobiert und anschließend online gekauft werden? (…) Ich sehe im Gegenteil eine Sonderkonjunktur für Erlebnisshopping. Shopping als Freizeitaktivität. Die Wiederentdeckung des Marktplatzes. Wir müssen die Kunden vom Sofa holen. Wir müssen ihr Herz berühren."
Philippe Houzé, CEO von Galeries Lafayette: "Unser Geschäft ist Wünsche erzeugen."
dm-Geschäftsführerin Petra Schäfer: "Wenn ihre Verkäuferin im Laden schlecht drauf ist, dann nützt es ihnen nichts zu sagen: aber wir in Karlsruhe haben ein tolles Konzept."
Simona Scarpaleggia, Schweiz-Chefin von Ikea: "Wir haben immer versucht, mehr aus weniger zu machen. Heute nennt man das Nachhaltigkeit."
Alnatura-Gründer Götz Rehn: "Wenn der Mensch das Maß aller Dinge ist, dann ist die Wirtschaft für den Menschen da und nicht der Mensch für die Wirtschaft. Es ist ein Unterschied, ob ich wirtschafte, um Gewinn zu erzielen, oder um anderen Menschen zu dienen. Der Gewinn ist die Folge und nicht der Zweck des Wirtschaftens. Wirtschaft ist praktizierter Altruismus."
Konsumforscherin Simonetta Carbonaro: "Wir müssen uns von der Logik der Kundenorientierung befreien, die nicht zu Innovationen, sondern zu Anpassungsprozessen geführt und uns in die Sackgasse der Zuvielisation gebracht hat. (…) Nicht: 'I shop, therefore I am'. Sondern: 'I am, therefore I shop'."
Gerhard Drexel, Vorstandsvorsitzender von Spar Österreich: "Change or go!"
Die meisten Lacher hatte Robert Brozin. Der Gründer der südafrikanischen Casual Food-Kette Nando's betreibt weltweit über 1000 Restaurants: "Es brauchte 15 Jahre, bevor wir zum Übernacht-Erfolg wurden."
Zur Entspannung noch einer der zahlreichen Werbeclips, die Brozin dem entzückten GDI-Publikum zeigte (und der Brozin in Simbabwe Morddrohungen einbrachte):