Als Andreas Heep vor 16 Jahren bei Adidas anfing, ging es nicht um Street, Urban und Culture. Sondern um Blut, Schweiss und Tränen. "Ohne die Bread & Butter gäbe es Adidas Originals nicht in dieser Größenordnung." Heep war zuletzt auf gleich drei Messen in der Hauptstadt präsent. "Berlin ist eine fantastische Plattform, um unsere Produkte an die Zielgruppe zu bringen."
Eberhard Temme informierte über die Arbeit des Bundeskartellamtes und die rechtlichen Grenzen vertikaler Kooperationen. Die vielfach zu empfindlichen Bußgeldern (im Fall von Dr. Hauschka immerhin 6,5 Millionen Euro) führen. Abschiedgruß ans Publikum: "Wir sehen uns wieder."
ECE-Manager Henrie Kötter sprach über die Herausforderungen der Digitalisierung für das Geschäft der Einkaufszentren. "Erfolg ist ein Problem."
"Wir zahlen in gewisser Weise den Preis für das schnelle Wachstum von Esprit", so Esprit-Chef Jose Martinez in seiner Präsentation. "Das lässt sich managen." Zunächst ginge es darum, das Unternehmen, das in den vergangenen sechs Jahren 29% seines Umsatzes verloren habe bei einem gleichzeitigen Kostenzuwachs von 17% zu stabilisieren. Die Leitplanken von Martinez' Strategie sind: Fokus auf die Endkunden und den Markt, ein weiterer Ausbau des Multichannel-Ansatzes, eine Steigerung der Leistungsfähigkeit des Store-Konzeptes, operative Exzellenz in den Prozessen, um mehr Schnelligkeit und Effizienz zu erreichen sowie eine Fokussierung auf das Produkt, das wieder Value for Money bieten müsse. Mittelfristig ginge es darum, das Geschäftsmodell von Esprit, das derzeit nicht wettbewerbsfähig genug sei, weiterzuentwickeln in Richtung vertikale Integration. Wie weit er bei diesem Marathon bereits sei, wollte TW-Chefredakteur Hagen Seidel wissen: "Marathon? Es ist ein Triathlon, und wir sind gerade erst losgelaufen."
TW-Chefredakteur Hagen Seidel spielte auf die jüngsten Personalien bei Esprit an: "Einigen kommt das spanisch vor, was da in Ratingen geschieht."
Wenn es nach Ruppert Bodmeier von Liganova geht, müssen Webshops künftig deutlich emotionaler auftreten. "Digital VM" nennt er das. "Profitabilität kann auch im Online-Handel nur über Stammkunden gehen. Wer online agiert, muss aus Laufkundschaft Stammkundschaft machen."
"Aus Husumer Sicht würde ich sagen, dass man als regional operierender Multilabel-Händler keinen Online-Shop braucht", so CJ Schmidt-Inhaber Peter Cohrs. Statt dessen gelte, sich auf seine lokale Stärke zu konzentrieren. "Je kleiner der Standort, umso mehr muss man sich für die Region engagieren."
"Wir sind zum Teil auch Freizeit-Organisierer", bestätigte Mark Rauschen, der seine Kunden in Osnabrück auch schon mal zur Besichtigung einer Autofabrik einlädt. "Unser Geschäftsmodell ist 'Brot und Spiele'. Bei uns ist immer was los. Wenn die Kunden mal im Haus sind und sich wohl fühlen, dann inspirieren wir sie auch zum Kauf."
"Der Euro wird gerettet. Und die Wettbewerbsfähigkeit in der Euro-Zone dadurch geschwächt." Das war die Kernaussage von Olaf Henkels gut einstündigem Vortrag. Der AfD-Unterstützer plädiert für den Austritt Deutschlands aus der Euro-Zone und die Einführung eines "Nord-Euros", gemeinsam mit Finnland, Österreich und den Niederlanden.
"Ein 'Nord-Euro' ist politisch und historisch aberwitzig", widersprach Prof. Michael Hüther vom Institut der Deutschen Wirtschaft. "Wer glaubt, er könne eine Währungsgrenze zwischen Deutschland und Frankreich ziehen, der ignoriert die historische Erfahrung von zwei Jahrhunderten."