Passiert large

Wenn ich heute Zeit hätte….

.....dann würde ich mich ja zum Thema Homeoffice auslassen.
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Jür­gen Mül­ler

…..über eine viel­fach mehr schlecht als recht funk­tio­nie­ren­de Not­lö­sung in der his­to­ri­schen Aus­nah­me­si­tua­ti­on einer glo­ba­len Pan­de­mie, die nicht weni­ge jetzt zum Nor­mal­fall machen wol­len.

…..über die kos­ten­trei­ben­de Her­aus­for­de­rung für Unter­neh­men, dezen­tra­les Arbei­ten zu ermög­li­chen und gleich­zei­tig zen­tra­le Infra­struk­tur vor­zu­hal­ten. Und HR-Pro­fis, die zu Enter­tai­nern im Employ­er Bran­ding-Zir­kus mutie­ren und Events orga­ni­sie­ren müs­sen, zu denen doch meist nur die­je­ni­gen kom­men, die eh schon im Büro sind.

.….über die viel­be­schrie­be­ne digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on der Arbeits­welt, die igno­riert, dass es bei allem Fort­schritt Tätig­kei­ten gibt, die sich nicht dau­er­haft von zuhau­se aus erle­di­gen las­sen. Und die unpro­fes­sio­nel­le Hal­tung ver­meint­li­cher Pro­fis, die das nicht ein­se­hen wol­len.

…..über die Ambi­ti­ons­lo­sig­keit vie­ler Nach­wuchs­kräf­te, die die eige­ne Befind­lich­keit über eine Auf­ga­be stel­len und nicht sehen, dass auch abhän­gig beschäf­tig­te Arbeit Sinn stif­ten kann. Und die – statt sich über eine Kar­rie­re per­sön­lich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln – lie­ber eine Work Life Balan­ce anstre­ben, die in der ablen­ken­den Rea­li­tät des eige­nen Zuhau­ses ten­den­zi­ell zu einem Work Life Mix führt.

.….über die abneh­men­de Iden­ti­fi­ka­ti­on vie­ler Arbeit­neh­me­rIn­nen mit “ihrem” Unter­neh­men, die ver­kennt, dass umge­kehrt auch die Arbeit­ge­ber sich ihnen weni­ger ver­pflich­tet füh­len, wenn man sich kaum bzw. nur vom Bild­schirm kennt. Und die feh­len­de Weit­sicht, dass heu­te zur Dezen­tra­li­sie­rung gezwun­ge­ne Orga­ni­sa­tio­nen mor­gen lie­ber mit dem bil­li­gen Spe­zia­lis­ten in Banga­lo­re als mit der 6000 Euro-Kraft im Lis­sa­boner Hips­ter-Café arbei­ten wer­den. Oder die Arbeit gleich von einer KI erle­di­gen las­sen.

.….über die noch nicht abschätz­ba­ren Aus­wir­kun­gen, die dezen­tra­les Arbei­ten für krea­ti­ve Pro­zes­se, die Kul­tur und die Inno­va­ti­ons­kraft von Unter­neh­men und damit lang­fris­tig auf deren Wett­be­werbs­fä­hig­keit hat. Mal ganz abge­se­hen von den Fol­gen, die das aus­schließ­li­che Arbei­ten an media­len Schnitt­stel­len für die indi­vi­du­el­le Zufrie­den­heit und das per­sön­li­che Glück von Arbeit­neh­me­rIn­nen hat.

…..über einen will­kom­me­nen Zuwachs an Auto­no­mie und Fle­xi­bi­li­tät, von der – rich­tig dosiert und ver­ant­wort­lich gehand­habt – alle Sei­ten pro­fi­tie­ren kön­nen. Und einer betrieb­li­chen Locke­rungs­übung, die Ideen wie der Vier-Tage-Woche und der Teil­zeit für Füh­rungs­kräf­te den Weg geeb­net hat.

Aber ich habe heu­te lei­der kei­ne Zeit….

Ab mor­gen ist das anders. Denn pro­fa­shio­nals schal­tet für ein paar Wochen in den Feri­en­mo­dus. Krea­ti­ve Pau­se muss auch mal sein.

Wir wün­schen eine schö­ne Urlaubs­zeit!