Alex gehle

Alexander Gehle

In MARKIERT zeigen Modeprofis Haltung. Heute mit Alexander Gehle, Retail-Trendscout beim Ladenbauunternehmen Konrad Knoblauch.

Mode ist für mich… etwas sehr Per­sön­li­ches. Ich nut­ze sie, um zu zei­gen, wer ich bin – ohne vie­le Wor­te. Trends beob­ach­te ich natür­lich auch, das gehört zum Busi­ness dazu. Aber ich selbst lau­fe kei­nem Trend hin­ter­her. Ich zie­he das an, was sich für mich rich­tig anfühlt.

Frau­en müs­sen… erst mal gar nichts. Aber wenn sie Lust haben, sich mit Mode aus­zu­drü­cken – umso schö­ner. Schön ange­zo­ge­nen Frau­en schaue ich auch schon gern mal hin­ter­her.

Ein rich­ti­ger Mann… muss auch nichts. Aber ich fin­de, ein paar gute Basics machen einen Unter­schied. Und da muss ich immer wie­der fest­stel­len, dass die Ita­lie­ner den Deut­schen wirk­lich etwas vor­aus­ha­ben.

Die Jugend von heu­te ist… viel­schich­tig. Oft schnel­ler gelang­weilt – aber auch schnel­ler begeis­tert. Wer ver­steht, wie sie tickt, hat eine ech­te Chan­ce, sie zu errei­chen. Am bes­ten mit den rich­ti­gen Social­Me­dia-Hebeln.

Sex oder Golf? Golf? Nee. Das bin ich über­haupt nicht. Das ande­re? Ich glau­be, da habe ich mehr Talent bewie­sen. Drei Töch­ter spre­chen für sich.

Influen­cer oder Fol­lower? Was wir bei Knob­lauch tun, hat Wir­kung. Und Stu­dio Rivie­ra – das Pro­jekt mei­ner Frau – zeigt mir jeden Tag, wie man eine Brand auf­baut und erleb­bar macht. Von daher gera­de eher Influen­cer.

Ohne Geld... wird’s schwie­rig, wenn man schö­ne Din­ge liebt – so wie ich. Geld ist nicht alles, aber eben auch nicht nichts. Und ich hab kein Pro­blem damit, wenn’s mehr wird.

Wenn ich in den Spie­gel schaue, sehe ich… mich, der vie­le Rol­len inne hat. Manch­mal zu vie­le. Meis­tens zufrie­den. Aber auch manch­mal zwei­felnd. Alles dabei – aber Gott sei Dank – jeder Tag fängt mor­gens vor dem Spie­gel wie­der neu an.

Ich träu­me manch­mal davon, dass… ich die­se alten, ver­las­se­nen Roll­trep­pen­flä­chen in den Kauf­häu­sern zu neu­em Leben erwe­cke. Nicht irgend­ein Pop-up – son­dern ein ech­ter Ort, der Men­schen packt. Ich sehe das alles schon ganz genau vor mir. Der Sound läuft auch schon – Mousse T. bringt den rich­ti­gen Groo­ve. Viel­leicht kommt’s irgend­wann wirk­lich so. Aber ich kann auch nicht zu viel ver­ra­ten, sonst macht es nach­her noch jemand ande­res. Wer biss­chen Spiel­geld übrig hat, kann mich ger­ne anfun­ken ..;-)

Was ich mag… Bezo­gen auf die Bran­che und den Life­style: Wenn mich ein Store oder Hotel oder Raum emo­tio­nal so rich­tig packt. So sehr, dass ich alles drum­her­um ver­ges­se, voll ein­tau­che und am liebs­ten gar nicht mehr weg will. Mich ein­fach irgend­wo hin­set­ze und mir das Gesche­hen anschaue.

Was ich über­haupt nicht lei­den kann… Spon­tan­über­ra­schun­gen mit schlech­ter Dra­ma­tur­gie. Zum Bei­spiel: „Du musst heu­te Abend bit­te zum Eltern­abend, ich hab Migrä­ne.“ Oder so ähn­lich..

Mein größter Triumph ist… Meine Familie. Meine Frau. Und unsere drei Mädels. Definitiv.

Ohne Inter­net… wäre ich gern mal – nicht für immer, aber für eine Wei­le. Wenn ich wüss­te, dass mei­ne Liebs­ten safe sind – wäre das sogar ein Geschenk.

Mei­ne Play­list... Sind alle Songs zu fin­den bei Studio.Riviera auf Insta­gram – Musik gehört für mich zu jedem guten Kon­zept und gibt den fina­len Rah­men.

Am liebs­ten kau­fe ich… schön kura­tier­te Pro­duk­te, die es nicht an jeder Ecke gibt. Es gibt so vie­le tol­le Din­ge mit einer star­ken Sto­ry – da macht Kau­fen dop­pelt Spaß. Und ja, das ist jetzt Kli­schee – aber am meis­ten freut es mich natür­lich, wenn es ein inha­ber­ge­führ­ter Store ist oder der jun­ge Bio-Bau­er auf der Ratz­in­ger Höhe.

Das bes­te deut­sche Mode­ge­schäft ist… Ich sehe beruf­lich so vie­le unglaub­lich tol­le Stores – das wür­de jetzt den Rah­men spren­gen. Aber wer wirk­lich mein Ran­king wis­sen will: ein­fach mel­den. Ich fin­de es immer span­nend, sich dar­über aus­zu­tau­schen. Mein Herz schlägt aber defi­ni­tiv für gut kura­tier­te Con­cept Stores – dort pas­siert das Uner­war­te­te. Um doch ein paar Namen zu nen­nen für mich ganz per­sön­lich: Ich kann im „Vogel­Strauss“ in Frank­furt eigent­lich nie raus­ge­hen, ohne etwas zu kau­fen. „The Store“ im Soho House begeis­tert mich immer wie­der – die Atmo­sphä­re ist unglaub­lich. Und das Pro­dukt­port­fo­lio bei mei­nem Freund Kay Knip­schild im „Burg&Schild“ in Ber­lin fas­zi­nie­ren mich jedes Mal aufs Neue.

Mein Job… fühlt sich rich­tig gut an. Anspruchs­voll, mit vie­len Erwar­tun­gen – aber genau mein Ding und vor allem ler­ne ich immer viel Neu­es dazu.

Am bes­ten bin ich, wenn… ich Raum habe. Für Ideen, Gedan­ken, Ent­schei­dun­gen. Wenn ich gestal­ten darf – nicht nur abar­bei­ten.

Chefs soll­ten… Men­schen sehen. Und sie grö­ßer machen – nicht klei­ner. Moti­va­ti­on ist King!

Ein Denk­mal gebührt… Art­Helps aus Stutt­gart. Was die Jungs dort machen und wie sie Kin­dern in schlimms­ter Not ein biss­chen Ablen­kung geben  – davor zie­he ich wirk­lich mei­nen Hut.

Der schöns­te Ort der Welt ist… Die Ter­ras­se vom Hotel Miner­vet­ta in Sor­rent. Aber eigent­lich kommt es ja auch dar­auf an, mit wem man an die­sen vie­len schö­nen Orten ist – oder?

Wenn ich mir einen Satz tätowieren müsste, dann… „Ohne Inspiration würden wir zugrunde gehen.“ – Walt Disney

Und wohin? Bin kein Tat­too-Typ. Aber wenn, dann dezent – viel­leicht wie ein fei­ner Ring ums Hand­ge­lenk.

Wel­che Schlag­zei­le wol­len Sie kei­nes­falls über sich lesen? „Mann (51) irrt nachts ange­trun­ken im Damen­ba­de­an­zug durch Flo­renz – und fin­det sein Hotel nicht wie­der.“

Für… ein eis­kal­tes Glas Rosé im Som­mer ….mach ich fast alles.

Das letz­te Mal gelo­gen habe ich, als... ich mei­ner Toch­ter erzählt habe, das Hal­len­bad sei geschlos­sen. War’s natür­lich nicht – aber ich hat­te an dem Tag ein­fach über­haupt kei­ne Lust in das über­füll­te Hal­len­bad.

Mit 17 woll­te ich… haupt­säch­lich mei­ner Ves­pa bewei­sen, dass ich schnel­ler bin als die Poli­zei. Hat nicht immer geklappt – aber war span­nend und es gab immer vie­le Geschich­ten dazu zu erzäh­len.

In Zukunft… muss sich was ver­än­dern. Die­ses Dau­er­hoch­dre­hen – beruf­lich, gesell­schaft­lich, mensch­lich – ist kein Zustand auf Dau­er, fin­de ich.

Was ich immer schon mal gefragt wer­den woll­te… Ob ich bei MARKIERT mit­ma­chen will. Jetzt ist es pas­siert. Schön, oder?

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