"2025 ist schon jetzt ein verlorenes Jahr", so HDE-Präsident Alexander von Preen. "Wo ist der Aufschwung geblieben? Wir sehen ihn nicht." Der HDE verlangte mehr Verlässlichkeit bei den Kosten – eine Entlastung bei der Stromsteuer für alle, also nicht nur einzelne Industrien, sondern auch für Handel und Verbraucher. Zweitens eine Entbürokratisierung. "Während wir national minimal entlastet werden, rollt schon die nächste Welle aus Brüssel heran." Der maximale Hohn sei doch, dass wir uns selbst fesseln, während Anbieter wie Shein und Temu systematisch unsere Produktsicherheitsstandards unterlaufen. Für von Preen "Sabotage am Binnenmarkt" und “unterlassene Hilfeleistung für den Mittelstand". Und schließlich müssten Steigerungen bei den Lohnnebenkosten durch eine Rentenreform verhindert werden: "Wir fordern das Bekenntnis zur 40%-Deckelung."

Wirtschaftsministerin Katharina Reiche bemühte sich um einen Schulterschluss mit dem Auditorium: "Um 1% der Schwarzen Schafe zu verhindern, kann man ja nicht 99% der Aufrichtigen unter Generalverdacht stellen und ihre Freiheiten beschränken."

Staatssekretär Thomas Jarzombek vertrat Digitalisierungs-Minister Karsten Wildberger: "Wir haben vor 150 Jahren das Auto erfunden. Da hat keiner befürchtet, dass man damit Leute überfahren könnte, sondern wir haben es einfach gemacht. Wo ist dieser Spirit geblieben?"

"China hat seine Märkte nicht geöffnet für europäische Investoren. Aber wir machen das", sagt Grünen-Chefin Franziska Brandner, "weil wir nett sind. Ich weiß nicht, ob es noch die Zeit ist, nett zu sein." Europa sei ein großer Konsumentenmarkt und deswegen auch für China interessant. "Wir sind nicht so schwach, wie wir denken."

"Deutschland hat kein konjunkturelles Problem, sondern unsere Volkswirtschaft hat ein langanhaltendes strukturelles Problem der preislichen Wettbewerbsfähigkeit", bestätigt Friedrich Merz. "Hier setzen wir an", so der Bundeskanzler. Die Regierung habe zahlreiche Reformen auf den Weg gebracht. Auch der Überregulierung durch die EU wolle man sich entgegenstellen. Und mit der Zollfreiheit von Kleinsendungen, mit der chinesische Plattformen den Verbraucherschutz unterlaufen und den Wettbewerb verzerren, solle Schluss sein. "Ich werde alles dafür tun, das so schnell wie möglich abzustellen."