Was für ein Deal! Bestimmt sind bei den 200 Wissmach-Standorten etliche faule Eier dabei. Der finanzielle Einsatz dürfte sich bei der Übernahme des Pleite-Filialisten dafür in Grenzen halten. Strategisch versetzt der Deal Gerry Weber in die Lage, das rasante Wachstum im eigenen Retail weiter zu beschleunigen. Die eher kleinen Wissmach-Flächen eignen sich wohl auch gut für Gerry Weber-Labels wie Samoon und Taifun. Nach den zuletzt veröffentlichten Zahlen hatte Gerry Weber den Umsatz 2011 im eigenen Einzelhandel um mehr als 25% auf 217 Mill. Euro gesteigert und ist auch flächenbereinigt um 7,7% gewachsen. Die Bilanz für 2011/12 verkündet Gerhard Weber in zweieinhalb Wochen, am 27. Februar. Nach Übernahme der acht Castro-Stores sowie der 26 österreichischen Don Gil-Standorte empfiehlt sich der DOB-Anbieter endgültig als erste Anlaufstelle für verkaufswillige Filialisten. Angebote bitte an http://www.gerryweber.com/ag-website/de/startseite/metanavigation/kontakt.
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In Düsseldorf bleibt die Terminfrage auf der Tagesordnung. Während die großen Player aus Halle29ff zunächst zwei Juli-Termine verkündet haben, einigte man sich nun auf den 28. bis 30. Juli. Die Igedo Company lädt eine Woche früher zur Gallery, die Orderplattformen Supreme und Premium finden nach derzeitigem Stand ebenfalls zu diesem Termin statt. Das letzte Wort scheint allerdings noch nicht gesprochen. Eine Einigung ist im Interesse aller Beteiligten. Sonst wird Düsseldorf noch mehr Federn lassen.
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Einigermaßen skurril mutet der Konflikt zwischen ECE und einigen Filialisten an. Tatsächlich ist es ein altes Thema. Der Shopping Center-Betreiber möchte einem Bericht der Immobilienzeitung (IZ) zufolge nun weitere Toiletten an Dienstleister Sanifair vermieten. Das sind diese Autobahn-Raststätten-Wegelagerer, die wahrscheinlich jeder schon mal verflucht hat. Das Problem ist: Die Mode- und Textilfilialisten wollen die Sanifair-Bons an ihren Kassen nicht einlösen. Die Toiletten-Nutzung gehöre zur Infrastruktur eines Einkaufszentrums, für die man nicht extra bezahlen wolle, so die Argumentation. „Die Bons generieren zusätzliche Impulskäufe“, argumentiert dagegen ein ECE-Sprecher gegenüber der IZ. „Sie schaffen eine dauerhafte Kundenbindung und sie steigern die Bekanntheit und Sympathie für das Geschäft.“ Ob Mode-Geschäfte wirklich mit diesen anderen Geschäften in Verbindung gebracht werden wollen?
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Und sonst? In USA kursieren Gerüchte, dass Online Retailer Amazon in seiner Heimatstadt Seattle einen ersten stationären Laden plant. Angeboten werden sollen die Kindle-Produktpalette sowie selbst verlegte Bücher. Wird der weltgrößte Online-Händer zum Multichannel-Retailer? Auszuschließen ist das nicht. Auch Google soll entsprechende Offline-Pläne haben, wie der Blog Etailment meldet. Mancher Klamottenladen ist heute schon so eine Art Suchmaschine… das Finden fällt bei Google indes meist leichter.
Karl Lagerfeld nervt und ist als Werbefigur nicht mehr zu vermitteln, hat eine aktuelle Studie des Berliner Unternehmens CPI ergeben. Ob es dafür wirklich eine Studie brauchte? CPI ist auf die Analyse von Prominenten in der Werbung spezialisiert. Coca Cola, Schwarzkopf, Sky, Volkswagen – das war letztes Jahr einfach zu viel Karl. Nerviger als Lagerfeld ist CPI zufolge nur noch Boris Becker.
Apropos Werbung: David Beckham ist sein H&M‑Werbespot peinlich: “Als meine Familie und ich uns den Super Bowl anschauten, waren da noch rund 20 andere Personen im Raum. Während des Werbespots wusste ich nicht, wohin ich schauen sollte. Das hat mich wirklich sehr verlegen gemacht”, verriet er der britischen Boulevardpresse. Süß, der David. Wahrscheinlich hat Victoria wieder streng geguckt, weil sein Six Pack schon mal strammer war. Die Schweden werden ihm ordentlich Schmerzensgeld bezahlt haben.
Gestern Abend erhielt Amazon übrigens den Best Brands 2012 Award in der Kategorie "Beste Händlermarke". Auf der großen Gala in München traf sich das Who is Who der deutschen Marketing-Szene. Man lauschte dem Gesang von Ex-Spice Girl Mel C. und den Weisheiten des Elder Statesman Joschka Fischer ("Nachhaltigkeit bedeutet, nicht an dem Ast zu sägen, auf dem man sitzt"). Und freute sich an einem bestens aufgelegten Moderator Harald Schmidt, der sich als Wolfgang Grupp-Fan outete: "Ich werde meine Witze auch künftig ausschließlich in Deutschland produzieren und Arbeitsplätze sichern."
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