2. ist seine Frau Stephanie Absolventin der Lehranstalt des Deutschen Textileinzelhandels (LDT) in Nagold. Damals hieß sie noch von Bismarck-Schönhausen. Unter den Facebook-Kontakten der Ururenkelin des eisernen Kanzlers sind bis heute etliche Kommilitonen aus der Branche.
3. trat zu Guttenberg gestern Abend vor ein paar Hundert Modehändlern bei der Cheftagung der Verbundgruppe Katag in Bielefeld auf. Der Rahmen – die Veranstaltung fand in einer ehemaligen Kirche statt – passte zur salbungsvollen Rethorik des Verteidigungsministers. Sieht das nicht wie beim Gottesdienst aus?
Guttenberg machte in wohlgesetzten Worten klar, dass irgendwie alles auf der Welt mit Verteidigungspolitik zu tun hat und er also irgendwie auch zuständig ist: der Terrorismus und die Ressourcenknappheit, der Klimawandel und das Internet. Die Preisschlachten im Handel, den "war for talents" zwischen den Unternehmen und die zunehmende Uniformierung der Fußgängerzonen sprach er nicht an. Wären ja auch platte Kalauer gewesen, nicht wahr?
Nein, der Verteidigungsminister lieferte in jeder Hinsicht den seriösen und beeindruckenden Auftritt ab, den man von ihm erwartet hatte. Einen Satz habe ich notiert: "Wenn einem das Wasser bis zum Halse steht, ist es ungesund, den Kopf hängen zu lassen." Das gefiel. Auch passten die Manschettenknöpfe perfekt zur rosa Krawatte. Es war heiß. Sabine Christiansen, die anschließend eine Podiumsrunde moderierte, reichte ihm Tempos zum Stirnabtupfen. Es gibt auch nette Journalisten. Dafür durfte sie am späten Abend dann auch in Guttenbergs Hubschrauber zurück nach Berlin mitfliegen, um noch beim großen Hugo Boss-Event reinschauen zu können.
Jetzt dürfen alle hoffen, einschließlich zu Guttenberg. Katag-Chef Daniel Terberger hat in seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass bei der letzten Cheftagung Christian Wulff zu Gast war. Aus dem ist bekanntlich noch richtig was geworden.