Einen kurzen Schreckmoment hatte Theo Poursanidis, als er "Fashionhub" auf TextilWirtschaft-Online eingab. Da hatte doch tatsächlich einer dieselbe Idee: Jörg Staubach, übrigens ein alter Bekannter der TW. Zufälle gibt's. Im Jahr 2000 wollte Staubach eine Internet-Plattform für Mode-Einzelhändler anschieben. Damals war die Zeit aber noch nicht reif für diese Idee.
Mittlerweile sind wir zehn Jahre weiter und mitten in einem wahrhaftigen Online-Boom. In diese Goldgräberstimmung hinein startete Poursanidis nun Fashionhub, einen Webshop, den Topfashion-Stores zum Online-Vertrieb nutzen können. Zum Launch am 1. November waren sieben renommierte Partner an Bord: Linette, Petra Teufel und Anita Hass aus Hamburg, Abseits aus Stuttgart sowie Pfüller, Tutto und Pulse + Vogue aus Frankfurt. Letzteres ist Poursanidis' eigener Laden, den der gelernte Investmentbanker, wie er sagt, im Jahr 2005 aus Lust und Leidenschaft eröffnete. Schon mit 20 hatte er in Offenbach einen Jeansladen aufgemacht, bevor er dann in London Karriere machte. Weil der 38jährige im Online Retailing große Chancen sieht, aber zugleich weiß, dass dieses Geschäftsmodell für kleine, lokale Einzelhändler allein kaum rentabel zu betreiben ist, hat er Fashionhub entwickelt. Die Plattform erledigt für die angeschlossenen Partner drei Dinge: die Abwicklung von Web-Transaktionen, die Kommunikation per SEO, SEM, Social Media und PR-Arbeit sowie die Produktion von Content (das HubMag startet allerdings erst später).
Poursanidis hat meinem Kollegen Christoph Lippok und mir das Konzept am Freitag vorgestellt und auf alle unsere Fragen eine schlüssige Antwort geben können. Einzig das Provisionsmodell wollte er nicht näher erläutern. Wir haben dennoch den Eindruck gewonnen, dass es sich für kleinere Topfashion-Retailer lohnen könnte, sich mit Fashionhub näher zu beschäftigen. Hier der Link: www.fashionhub.com.
Die Markenrechte hat sich Poursanidis übrigens gesichert. Nur für den Fall, dass Jörg Staubach seine alte Idee wieder aufleben lassen möchte.