Mathias Brodkorb bekommt heute maximale Aufmerksamkeit

Storch

Einen grö­ße­ren Gefal­len hät­te man Mathi­as Brod­korb nicht machen kön­nen. Heu­te wur­de er von den Thor Stei­nar-Machern vor Gericht gezerrt. Aus­ge­rech­net in Nürn­berg, der Stadt der Reichs­par­tei­ta­ge! Maxi­ma­le Auf­merk­sam­keit ist garan­tiert. Bild, Stern, Spie­gel, Welt – alle berich­ten. Der Vor­wurf: Mit sei­ner Mar­ke "Storch Heinar" ver­sto­ße Brod­korb gegen das Wett­be­werbs- und Mar­ken­recht, und er betrei­be Ver­un­glimp­fung.

Storch Heinar ist eine Per­si­fla­ge auf Thor Stei­nar. Die Mar­ke ist in der recht­ex­tre­men Sze­ne beliebt. Vor einem Jahr berich­te­te die TW über Demons­tra­tio­nen gegen eine Laden­er­öff­nung in Ber­lin-Fried­richs­hain. Ein Leip­zi­ger Laden muss­te nach Pro­tes­ten geschlos­sen wer­den. Die Ber­li­ner Poli­zei hat ihren Ange­stell­ten in einer Dienst­an­wei­sung das Tra­gen des Labels ver­bo­ten.

Mathi­as Brod­korb, im Haupt­be­ruf SPD-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter in Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Mit­in­ia­tia­tor des Inter­net­por­tals "End­sta­ti­on Rechts", war mit Freun­den bei einer Fla­sche Wein auf die Idee zu der Sati­re gekom­men. "Es war auf die Dau­er ein­fach etwas unbe­frie­di­gend, immer nur ganz sach­lich und poli­tisch kor­rekt über Rechts­extre­mis­mus auf­zu­klä­ren", sag­te er dem Spie­gel. Storch Heinar ist ein miss­ra­te­ner Vogel mit Sei­ten­schei­tel und Hit­ler­bart, der gegen Frosch­fleisch all­er­gisch ist und eine Vor­lie­be für Eier­li­kör hat. Auf der Web­site geht es um so ent­schei­den­de Fra­gen wie etwa war­um Adolf Hit­ler nur einen Hoden hat­te und was das mit dem Welt­krieg zu tun hat. Im Web­shop gibt es – auf gut deutsch – u.a. "T‑Hemden" (T‑Shirts), "Schwit­ze-Hem­den" (Sweat­shirts) und "Nudel­hem­den" (Spa­ghet­ti-Tops) zu kau­fen. Der Erlös kommt "End­sta­ti­on Rechts" zugu­te.

Die Sati­re ist mäßig wit­zig, aber sich lus­tig machen ist alle­mal bes­ser, als sich Stra­ßen­schlach­ten mit den Glatz­köp­fen zu lie­fern.

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