Drei bemerkenswerte Zahlen muss man diese Woche zur Kenntnis nehmen:
25%
hat der Textileinzelhandel in der dritten September-Woche weniger umgesetzt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, meldet die TW. 25%! Ein Fiasko! Nicht einmal jeder zehnte Laden hat ein Plus geschafft, zwei Drittel liegen mehr als 20% unter Vorjahr. Wann hat es einen dermaßen drastischen Umsatzeinbruch zuletzt gegeben? Da sind die Gründe (Das Wetter! Die Krise! Das Internet! Das neue iPhone!) fast schon egal. Nach einem 12%-Minus in der Vorwoche sieht es jetzt düster aus für den September, der ja im Hinblick auf die Ertragslage ein wichtiger Monat ist.
32,9%
hat Esprit seine Kosten gedrückt! In nur einem Jahr. Das sind immerhin 525 Millionen Euro, die Esprit-CEO Jose Manuel Martinez in zwölf Monaten eingespart hat, und selbst ohne die einmalige 200-Millionen-Firmenwertabschreibung auf die chinesische Tochter hat der Ex-McKinsey-Mann die Kosten um ein gutes Fünftel gesenkt. Natürlich musste der Marketingetat bluten. Immerhin 37 Millionen Euro wurden beim Personal eingespart. Und so kann Martinez wieder schwarze Zahlen melden, trotz weiter rückläufiger Umsätze. Jetzt soll die Umstellung auf den neuen Kollektionskalender die Wende bringen. Die Börsianer sind skeptisch. Aber die verstehen zunächst ja auch mal nur die Sprache der Zahlen. Der Kurs, der sich unter Martinez zeitweise auf über 17 HKD erholt hatte, sank seit der Bekanntgabe der Jahresergebnisse an diesem Dienstag um rund 15% auf unter 11 HKD.
23,9%
mehr Textilien hat der deutsche Einzelhandel laut AVE im vergangenen Jahr aus Bangladesch importiert. Das Land legte damit im Ranking der wichtigsten Beschaffungsmärkte deutlich zu und liegt jetzt hinter China auf Platz 2. Rana Plaza mag den einen oder anderen zum Umdenken gebracht haben. Ein Umsteuern fand eindeutig nicht statt.
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