Samstag, 30. November. Der Preis ist nicht das einzige Verkaufsargument, was uns noch bleibt. Ebenso entscheidend kann die richtige Präsentation sein.
So werden traurige Bananen häufiger gekauft als glückliche, wie eine wissenschaftliche Studie laut Spiegel zeigt. Demnach werden Früchte, die einzeln im Korb liegen, eher gekauft, wenn der Supermarkt auf die Tränendrüse drückt. Der Hinweis "Wir sind traurige Singles und möchten gekauft werden" steigerte die Verkäufe um 58%. Anschließend wurde das Schild ausgetauscht und die Bananen als "glückliche Singles" bezeichnet. Der Umsatz stieg zwar ebenfalls, aber längst nicht so stark. Die Bezeichnung einer Banane als „traurig“ sei um 50% effektiver als das Label "glücklich", so die Forschenden.
Ob sich diese Erkenntnisse auf Bekleidung übertragen lassen? Das Problem im Modehandel ist ja bekanntlich, dass ein Restant selten allein kommt.
Die bedauernswerte, weil mit Klebeband an der Wand fixierte Banane, die neulich für über sechs Millionen Dollar von einem Kryptomilliardär bei Sothebys ersteigert und anschließend verspeist wurde, war übrigens nicht Gegenstand der Studie.
+++++
Sonntag, 1. Dezember. Es gibt Menschen, die den Black Friday-Rummel in der vergangenen Woche ganz weit hinter sich gelassen haben. Zum Beispiel mit einer Kreuzfahrt. Doch selbst im weiten Ozean können die Leute ihre Schnäppchenjägermentalität nicht ablegen.
Nachdem die Antarktis-Reise des Luxusliners SH Diana aus technischen Gründen um ein paar Tage verkürzt werden musste, forderten die Passagiere Schadenersatz vom Tourveranstalter, berichtet die Times. Weil die Kompensation aus ihrer Sicht unzureichend ausfiel, traten die rabiaten Touristen kurzerhand in einen Hungerstreik.
Der Verzicht auf das Captain’s Dinner dürfte dem Erlebnisfaktor nicht eben zuträglich gewesen sein. Die Verbraucher, so scheint es, werden jedenfalls immer militanter. Werden sich empörte Schnäppchenjäger demnächst mit höheren Rabattforderungen an die Ladentüren ketten?
+++++
Montag, 2. Dezember. Was ist unsere Dubai-Schokolade? fragten wir vergangene Woche. Prompt erreicht uns eine Mail von The Metalist. Der Freiburger Metallbauer, dessen DIY-Videos auf YouTube über 200.000 Follower erreichen, hat ein neues It-Piece entwickelt: den Dubai-Hammer!
Das fünf Kilogramm schwere faustförmige Werkzeug ist nicht mit Pistaziencreme gefüllt, sondern komplett aus Gold gefertigt. Wert: 500.000 Euro. "In einer Welt, die bereits vor Reichtum strotzt, hebt der Dubai-Hammer die Grenze des Machbaren an", so der Pressetext. "Es geht nicht darum, ein Werkzeug zu besitzen, sondern darum, ein Statement zu setzen: Luxus kann immer noch überraschen." Die Baumärkte haben ihre Dubai-Schokolade womöglich gefunden.
Ein richtiger Verkaufsschlager dürfte das Produkt freilich nicht werden. Für eine halbe Million muss ein alter Heimwerker lange schrauben. Und ob der Gold-Hammer einem handelsüblichen Stahl-Nagel standhält, ist ebenfalls fraglich.