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Droge Rabatt

PhotoFrü­her gab es den Win­ter­schluss­ver­kauf. Heu­te nennt sich die kon­zer­tier­te Rabatt­ak­ti­on des Ein­zel­han­dels Black Fri­day, Red Fri­day, Black Buy Day, Black Pri­ce Days, wie auch immer.. Und das Event fin­det nicht wie frü­her Ende Janu­ar statt, son­dern heu­te – Ende Novem­ber. Zu die­sem Zeit­punkt star­te­te frü­her das Weih­nachts­ge­schäft, und der Han­del freu­te sich, dass die Men­schen Geschen­ke für ihre Lie­ben ein­kauf­ten. Heu­te beschen­ken die Unter­neh­men ihre Kun­den, mit kräf­ti­gen Preis­nach­läs­sen. Die sind wie eine Dro­ge: man kann nie genug davon bekom­men, und man kann nicht mehr davon las­sen. Nur dass im Dro­gen­ge­schäft die Kon­su­men­ten sich zugrun­de rich­ten und die Dea­ler pro­fi­tie­ren. Im Ein­zel­han­del ist das bekannt­lich genau umge­kehrt.

Das Lamen­to über zu frü­he und zu hohe Preis­re­du­zie­run­gen ist so alt wie der Kapi­ta­lis­mus. Jedem ist klar, dass nach Rabatt­schlach­ten am Ende nur Ver­lie­rer auf dem Feld zurück­blei­ben. Weil das Ver­trau­en in Preis-Leis­tung ver­lo­ren geht und Kauf-Atten­tis­mus und Wert­ver­fall geför­dert wer­den. Von die­ser Situa­ti­on pro­fi­tie­ren nur die Anbie­ter mit glaub­wür­di­gen Prei­sen – ins­be­son­de­re Dis­coun­ter und Bil­lig­an­bie­ter. An der damit ein­her gehen­den Ver­ar­mung des Ange­bots kön­nen auch die Kun­den kein Inter­es­se haben. War­nen­de Appel­le an die Bran­che sind gleich­zei­tig wohl­feil. Die Preis­schlach­ten sind ein Sym­ptom für die Über­sät­ti­gung des Mark­tes. Sie wer­den erst dann auf­hö­ren, wenn Nach­fra­ge und Ange­bot wie­der in einem gesun­den Ver­hält­nis ste­hen. Dazu wird es auf unab­seh­ba­re Zeit nicht kom­men. Im Gegen­teil: Die Digi­ta­li­sie­rung wird den Wett­be­werb noch ver­schär­fen. Am Mon­tag fei­ert Ama­zon den Cyber Mon­day.

Es bleibt den Unter­neh­men nichts ande­res übrig, als sich auf die­sen Markt ein­zu­stel­len und an der eige­nen Fir­men­kon­junk­tur zu arbei­ten. Mit einem kla­ren Kon­zept, das einen vom Wett­be­werb unter­schei­det. Mit kon­kur­renz­fä­hi­gen Kos­ten­struk­tu­ren, die trotz allem ein ren­ta­bles Wirt­schaf­ten ermög­li­chen. Und schließ­lich mit einem krea­ti­ven Mar­ke­ting, das Kun­den akti­viert und Nach­fra­ge sti­mu­liert. Da gibt es weit­aus mehr Mög­lich­kei­ten, als den Rot­stift ein­zu­set­zen.

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4 Antworten zu “Droge Rabatt

  1. Wenn ich von frü­her spre­che oder wie es ein­mal war – dann heißt es immer: "frü­her" gab es auch noch einen Kai­ser! Nur wenn man alle Ent­wick­lun­gen so um die 40 Jah­re mit ein­an­der ver­gleicht dann fragt man sich auch; Quo Vadis Fashion Busi­ness. Wir haben nur zum Bei­spiel in Hong Kong Ware auf dem Markt die man sich so in Deutsch­land gar nicht vor­stel­len kann. Was geht dabei ver­lo­ren: "Stil und Trend". Weil man alles anzieht oder anzie­hen kann – ist lei­der so.
    Zuerst sind in Deutsch­land Mar­ken gestor­ben und irgend­wann wird es ziem­lich krass an den Han­del gehen. Noch ver­dient der Han­del und auch die Indus­trie Geld, aber wie lan­ge noch? Die Mar­gen wer­den immer gerin­ger. Bei­spie­le gibt es auch hier genug. Kom­mis­si­ons­ge­schäf­te allei­ne sind hier nicht die Ret­tung.
    Die Lösung sehe ich nur in der Pro­fi­lie­rung der Mar­ken und auch des Han­dels. – Kon­zen­trie­ren nur auf das was wich­tig ist und das vor allem mit eige­nem Stil. Denn sonst bleibt die­se Mono­kul­tur all­seits bestehen. Hin­zu kommt auch noch die Pfle­ge der noch bestehen­den guten Mar­ken und die­se soll­ten sich auf die guten Han­dels­part­ner kon­zen­trie­ren.
    Über emp­foh­le­ne Ver­kaufs­prei­se soll­te man auch wie­der reden da die­ses in bei­der­sei­ti­gem Inter­es­se ist.
    Ich weiß jetzt schon wie­der wie alle das kom­men­tie­ren wer­den, doch zumin­dest soll­ten sie dar­über nach­den­ken. Sonst haben alle am Ende zuviel Ware und es gibt nur noch Umsatz um jeden Preis. Dann bleibt die­ser Kreis­lauf – also schafft Pro­fi­le.
    Wich­tig ist auch, dass der End­ver­brau­cher zwar schon infor­miert ist doch noch lan­ge nicht so wie wir alle den­ken. Der End­ver­brau­cher ist über­for­dert mit Ange­bo­ten und im Grun­de genom­men braucht er vor allen Din­gen sein Ein­kaufs­er­leb­nis. Fragt man sich doch ehr­lich: brau­che ich was zum Anzie­hen um jeden Preis? Nein im Prin­zip brau­che ich das nicht und nur wenn ich dabei etwas erle­be und mich freue: dann kau­fe ich. If you enjoy: you pay – if you don?t enjog: you don t pay.

  2. Genau so ist es ! Aber unser Ein­zel­han­del sieht das lei­der nicht so ! Ren­di­ten ? wer­den auch dadurch immer schlech­ter !

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