Wer hätte gedacht, dass im durchschnittlichen Kleiderschrank 147 Teile lagern? Dass immerhin etwa ein Drittel der Bekleidungsstücke dort jünger als 12 Monate sind? Dass die beliebteste Jeansmarke Zara ist? Dass Frauen mehr im Schrank haben (durchschnittlich 176 Artikel) als Männer (105), war hingegen zu erwarten.
All das haben Studierende der Hochschule Macromedia unter Leitung ihrer Professoren Elena Patten und Bert Henschel in einer großangelegten Kleiderschrank-Inspektion herausgefunden. Insgesamt haben sie 376 Schränke penibel durchforstet und die Besitzer nach ihren Kauf- und Tragegewohnheiten befragt. Das Ergebnis ist streng wissenschaftlich nicht repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland. Es ergibt sich dennoch ein sehr plakatives Bild. Einige weitere Ergebnisse:
…Den größten Kleiderschrank hat eine 31jährige. Sie lebt in einer Metropole und besitzt 570 Teile, davon allein 183 Kleider und 40% formelle Bekleidung. Sie hat ein hohes Modeinteresse, kauft mehrmals im Monat Bekleidung ein und wirft nicht gerne Sachen weg: Die Hälfte ihres Kleiderschranks ist älter als 5 Jahre. Mit nur 24 Teilen kommt dagegen ein 21jähriger aus. Seine Garderobe besteht vor allem aus Hosen und Hoodies. Er kauft online und bevorzugt Stüssy.
…Die Dünnen sind modeaffiner: Wer XS oder S trägt, hat 177 Stücke im Schrank, wer XL oder XXL trägt nur 113 Stücke.
…Im Schnitt wurde jedes dritte Teil online gekauft. Je höher der Onlineanteil, desto mehr wird für Bekleidung ausgegeben.
…Nachhaltigkeit ist kein sehr relevantes Kaufmotiv. Nachhaltigkeitssiegel waren für die Probanden ohne Bedeutung. Als nachhaltigste Konsum-Strategie gilt gute Qualität und entsprechend lange Tragedauer.
Die komplette Studie kann hier downgeloaded werden: Kleiderschrankinspektion 2022