Digitalstratege Maks Giordano gab in seiner Präsentation beim SUITS. Salon einen Überblick über bahnbrechende technologische Innovationen. Seine These: Die Zukunft entwickelt sich exponentiell, sie wird schneller da sein, als wir alle heute noch glauben, da all diese Entwicklungen sich gegenseitig verstärken. Daher ist es eine der größten Herausforderungen für Unternehmen, mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten, den Anschluss nicht zu verlieren.
Um die Zukunft zu verstehen, sagt der Co-Founder der Digitalstrategieberatung Kreait, lohnt sich ein Blick in den Rückspiegel. 1968 kam der Film ‚2001 – Odyssee im Weltraum‘ in die Kinos. In dem Science Fiction-Filmklassiker zeigte Stanley Kubrick seine Vision von Zukunft mit damals unglaublichen Erfindungen wie Videotelefonie, Tablets und Sprachsteuerung. „Vieles von dem, was in ‚2001‘ gezeigt wurde, war 2001 noch nicht da.“ Dafür ging es danach umso schneller. Skype gibt es seit 2003, 2010 brachte Apple das iPad auf den Markt, und Amazons Alexa hat gerade seinen Siegeszug um die Welt angetreten.
Das Internet verändert Kommunikation wie Distribution, so Giordano. Aus dem Nichts auftauchende Influencer mit Miillionen-Reichweite werden fürs Modemarketing plötzlich relevant. Läden werden vom Point of Sale zum Point of Communication. Zum Beispiel Bianchi. Die Radsportmarke hat in Stockholm ein Restaurant eröffnet. Guter Kaffee, ausgewählte Produkte, gutes Essen, gemütliches Ambiente gehören auf diese Weise genauso zu der Marke wie Sattelstützen, Pedalplatten und Ultraleichtrahmen. Oder Adidas. Die Herzogenauracher eröffnen an Laufstrecken in Städten Facilities, wo man seine Sachen lassen und duschen kann. Adidas Runbase nennt sich das. Dazu geben Trainer Kurse, es gibt Physiotherapie und Medical Check-ups, und das angeschlossene Cafe bietet frisches und gesundes Essen. Auch Nike rollt nicht die immer gleichen Store-Konzepte aus, sondern richtet das Sortiment in seinen Läden nach den lokalen Konsummustern aus. Warum Fußballsachen verkaufen, wenn die Mehrzahl der Kunden im Einzugsgebiet auf Yoga steht?
Ist das noch Werbung, fragt Giordano? War Corporate Design und Retail Branding nicht mal der Kern einer erfolgreichen Markenstrategie? Und ist der Wiedererkennungswert nicht das oberste Gesetz einer starken Marke? Maks Giordano ist jedenfalls der Meinung, dass die Positionierung einer Marke vor Ort, in einer Stadt immer individueller werden muss. Denn der Kunde in Detroit ist anders als der in Berlin oder Shanghai.
Maschinen lernen von Menschen, Menschen von Maschinen, Retail von Online, E‑com von Offline. Alles ist vernetzt und alles entwickelt sich weiter. Technologien werden immer billiger und leistungsfähiger. Die Zukunft kommt schneller als wir denken, sagt Maks Giordano, und vor allem anders als geplant. In Zukunft ist 1+1 häufig mehr als 2. Wir müssen deshalb genau hinschauen und Trends ernst nehmen, so Giordano. Erfolgreiche Unternehmen brauchen einen Innovationsmanager, der immer auf der Suche nach Antworten ist auf die einzig relevante Frage im digitalen Wandel: Wie finde ich mit meiner Marke im Leben der Menschen statt?
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