"Die Politik hat Besserung für Herbst angekündigt. Jetzt wird daraus Frühjahr oder gar Sommer", so HDE-Präsident Alexander von Preen (rechts) zur Arbeit der Bundesregierung. "Wenn es gelänge, den Ankündigungen Aktionen folgen zu lassen, wäre viel gewonnen."
HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth (links) präzisierte: Mehr unternehmerische Freiheit, radikaler Bürokratieabbau. Bezahlbare Energie für alle. Faire Wettbewerbsbedingungen mit Blick auf die asiatischen Plattformen. Investitionssicherheit und klare Leitplanken für die KI-Revolution.

Das Konsumklima ist schlecht, konstatierte Marktforscherin Katharina Gangl (NIM). Vor allem die gefühlten Preissteigerungen und die Inflation lassen die Leute ihr Geld beisammen halten. Aus Sicht von Gangl ist es eine irrationale Sparneigung. Denn auf dem Sparbuch, wo die Deutschen ihr Geld traditionell am liebsten deponieren, verliere es ebenfalls an Wert. Es wäre klüger, es auf dem Aktienmarkt oder für Investitionen auszugeben. Immerhin: Bei der Frage, was man sich in diesen Zeiten noch gönnt, steht Bekleidung nach Essengehen und Reisen auf dem dritten Platz.

Globalisierung schafft Wohlstand und befriedet politisch. Das war das Credo, dem wir jahrzehntelang gefolgt sind, so Wirtschaftsforscher Moritz Schularick. "Man glaubte, dass die internationale Arbeitsteilung uns reicher macht und wechselseitige Abhängigkeiten für politische Stabilität sorgen." Jetzt müsse Europa erkennen, dass das naiv war und die USA und China die entstandenen Abhängigkeiten zu ihrem Vorteil ausnutzen, so der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft. Europa müsse sich sicherheitspolitisch von den USA emanzipieren und die Abhängigkeit von chinesischen Rohstoffen und Technologien verringern. Schularick sieht eine große ökonomische Chance in den Riesen-Summen, die die Regierung in den kommenden Jahren in die Rüstung investiert. Möglichst viel von den jährlich 150 Milliarden müsse für militärische Forschung und Entwicklung fließen, von der letztlich auch die zivile Welt profitiere. Die USA investierten 15 Prozent ihres riesigen Militärhaushalts in F&E. In Deutschland sind es zurzeit nur ein Prozent.

Miele-Chef Reinhard Zinkann (mit Moderatorin Judith Rakers) sieht den Handel an einem Kipppunkt: "Agentic Commerce könnte zu einem Game Changer werden."
"Immer mehr Traffic wird über KI generiert", bestätigt Deloitte-Partner Egbert Wege. "Die Disruption wird schneller und stärker sein als seinerzeit beim Start von E‑Commerce. Es geht nicht mehr um die Technik. Die ist da. Sondern nur noch um die Akzeptanz. Und die ist heute schon überraschend hoch."
Künstliche Intelligenz ermöglicht einerseits Kostensenkungen. "Das wird aber ein kurzes Vergnügen sein, weil das über kurz oder lang jeder machen wird", so Tchibo-CEO Erik Hofstädter. Für Tchibo sei deswegen die Frage viel entscheidender: "Wie können wir KI nutzen, um besser zu werden beim Kunden und die Conversion zu steigern." Die Lösung liegt in einer genauer auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichteten Kundenansprache. "Das Ziel ist Hyperpersonalisierung."
"Für uns ist Agentic Shopping eine tolle Möglichkeit zur Personalisierung der Angebote auf unserer Plattform", so Ebay-Deutschland-Geschäftsführerin Saskia Meier-Andrae.

Otto Group-CEO Petra Scharner-Wolff war "zuviel Moll im Raum": Zukunft braucht Zuversicht! Wer sagt denn, dass die Zukunft nicht besser sein kann als die Vergangenheit?"
Paul Vetter, Deutschland-Chef von Henkel: "Wir sollten nicht immer nur auf die Politik schauen, sondern bei uns selbst anfangen und einfach mal machen."