Die anstehende Bundestagswahl dominierte die Diskussionen bei der Katag-Cheftagung vergangene Woche in Bielefeld:
Digitalisierung, Nachhaltigkeit – die Krise brachte nichts grundlegend Neues, nur alles viel schneller, so Daniel Terberger. „Am riskantesten ist es im Moment, kein Risiko zu gehen.“ Der Katag-Chef fordert dabei gleiche Rahmenbedingungen für alle: "Es darf nicht sein, dass Alibaba und Amazon alles dürfen, aber der Mittelstand alles muss." Mercedes und Volkswagen verdienten Milliarden und bekämen vom Staat 6000 Euro dazu, damit die Leute die Autos kaufen. "So 10 oder 20 Euro zu einem Mantel wären schon auch ganz nett", so Terberger sarkastisch.
Tom Tailor nutzte die Krise, um seine Nachhaltigkeitsinitiativen energisch voranzutreiben: "Wir haben den Anteil nachhaltiger Produkte auf 78 Prozent gesteigert", so CEO Gernot Lenz.
„Die Belebung der Innenstädte ist für mich eine der zentralen Zukunftsfragen”, so Grünen-Fraktionschefin Karin Göring-Eckardt. „Je mehr wir digital unterwegs sind, desto wichtiger wird das Erleben und die persönliche Begegnung.“
„Bei uns kommen die Kunden mit dem Auto“, so Maike Krischer vom Modehaus Schnückel in Unna. „Eine autofreie Innenstadt ist für Klein- und Mittelstädte ein Riesen-Problem.“
Daniel Terberger sieht die Innenstädte an einem Tipping Point: „Das Biotop ist kurz vorm Umkippen. Jede Maßnahme, die zu weiteren Frequenzrückgängen führt, ist nicht mehr verkraftbar.“
„Machen lassen“, ist die wirtschaftspolitische Devise von Ralph Brinkhaus und seiner CDU-Bundestagsfraktion. „Dazu passen keine Steuererhöhungen oder neue Regulierungen.“
„Nach Corona wird alles anders“, so Claus Dietrich Lahrs, „und vieles besser.“ Der S. Oliver-CEO nahm einen der Katag Awards entgegen, für sein politisches Eintreten in der Corona-Krise.