Aber wo ist das Einzelhandelskonzept, das dieses Spektrum oder wenigstens Teilsegmente vereint? fragt Marktforscherin Ulla Ertelt, als wir uns diese Woche auf einen Kaffee in ihrem Frankfurter Büro treffen. 14oz fällt einem spontan ein, der Laden von Karl-Heinz Müller in Berlin-Mitte. Aber sonst? Merci in Paris vielleicht noch. Oder Manufactum, wenngleich Bekleidung da nur ein Teilaspekt ist.
Für Dr. Ertelt ist die Zeit reif für Einzelhandelskonzepte oder wenigstens Flächen, die Kunden ansprechen, die gemeinsame Werte verbindet: Vertrauen, Einfachheit, Glaubwürdigkeit, Authentizität, Verantwortung. Das geht über das Stilgruppen-Denken, das sich im Handel langsam durchgesetzt hat, weit hinaus. Die Marktforscherin sieht in dieser Entwicklung Chancen für Anbieter, die sich über Werte profilieren können. Und für Einzelhändler, die eben solche Anbieter zu Sortimenten bündeln können, die den Nerv einer bestimmten Zielgruppe treffen. Das kann Zara jedenfalls nicht nachmachen.