Mein Gehirn speichert alles, was ich sehe. Es verfügt über so etwas wie den Goldenen Schnitt, einen Massstab für das Überlebte. Erst aus dem Überdruss über das Alte ergibt sich ein Sinn für das Neue, das man eher fühlt, als vor sich sieht. Ich sehe es, wenn es da ist, aber bis dahin müssen wir lange durchhalten, fitten, verwerfen und von vorne anfangen. Wenn ein Entwurf gelungen ist, sieht es so aus, als hätte ich gar nichts gemacht. Dann steht er für sich selbst. (.…) Den Blick verliert man nicht. Und ja, bei Freunden muss ich mich zusammenreissen, damit ich nicht gedankenlos die Einrichtung verrücke.
Die "Queen of Less" im Interview mit Silke Wichert für das NZZ-Magazin Bellevue vom Wochenende. Anlass ist der kürzliche Verkaufsstart des Bildbandes "Jil Sander by Jil Sander".