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Das Berliner Klassentreffen 

XEs war bre­chend voll die­se Woche in Ber­lin. Die gro­ßen Play­er waren alle da, die Stim­mung zuver­sicht­lich, die auf­ge­zeig­ten Wachs­tums­per­spek­ti­ven blen­dend. Die K5 war ein vol­ler Erfolg.

Es war ver­mut­lich Zufall, dass die­se füh­ren­de deut­sche Online Retail­ing-Kon­fe­renz par­al­lel zur Fashion Week statt­fand. Online in Klam­mern, denn die K5 rekla­miert für sich, das Klas­sen­tref­fen für den Han­del der Zukunft zu sein. Soviel zum Selbst­be­wusst­sein der digi­ta­len Dis­rup­t­o­ren, die sich weni­ger für Ware als für Hockey Sticks begeis­tern.

Und so konn­ten auch die Digi­tal-Spe­zia­lis­ten aus den Unter­neh­men mal nach Ber­lin fah­ren, in der Woche, wo die Kol­le­gen aus dem Ein­kauf die Kol­lek­tio­nen für den kom­men­den Som­mer sich­ten und sich auf den unzäh­li­gen Events zwi­schen den Schö­nen und Wich­ti­gen her­um­trei­ben. Und den Chefs, die sich mehr­heit­lich gegen das Digi­tal-Event und für die Ana­log-Mes­sen ent­schie­den haben dürf­ten. Die Tech­no­lo­gie gibt lei­der kei­ne Zwei­tei­lung her, jeden­falls noch nicht.

Des­we­gen ver­sam­mel­ten sich auf Pan­ora­ma und Pre­mi­um mehr­heit­lich jene, die zum 2 Pro­zent-Minus der Bran­che, das die TW fürs ers­te Halb­jahr mel­det, bei­getra­gen haben. Was sich in Stim­mung und Gesprä­chen nie­der­ge­schla­gen hat. Die Fre­quenz in der Haupt­stadt war gefühlt schwä­cher als im Janu­ar, aber das ist im Som­mer meis­tens so. Hof­fen wir mal, dass das sai­so­na­le und weni­ger kon­junk­tu­rel­le Grün­de hat. Den Kopf nach einer ver­kack­ten Sai­son in den Sand zu ste­cken, ist näm­lich kei­ne Opti­on, wo Infor­ma­ti­on, Inspi­ra­ti­on, Ori­en­tie­rung und Weit­blick gefragt sind. Wer woll­te, konn­te all das in Ber­lin fin­den. Mit FashionS­us­tain und FashionTech besetz­ten Pre­mi­um und die Mes­se Frank­furt zudem zwei zen­tra­le Zukunfts­the­men der Bran­che.

Neben dem Schick­sal von Bun­des­trai­ner und Bun­des­kanz­le­rin beweg­te in Ber­lin vor allem Karin Veits Abschied von Marc Cain die Gemü­ter. Nach unfass­ba­ren 43 Jah­ren. Nicht nur wegen der sin­ken­den Halb­werts­zeit von Top-Krea­ti­ven ist der Begriff Ära hier defi­ni­tiv ange­mes­sen.

Der Fashion Coun­cil Ger­ma­ny (FCG) posi­tio­niert sich immer mehr in der Rol­le des Ber­lin-Regis­seurs. Die vor ein paar Sai­sons von Vogue-Chef­re­dak­teu­rin Chris­tia­ne Arp und Mit­strei­tern aus der Tau­fe geho­be­ne Inter­es­sen­ver­tre­tung des deut­schen Mode­de­signs führt nicht nur den offi­zi­el­len Kalen­der der Fashion Week, son­dern initi­iert auch zahl­rei­che Events, ange­fan­gen beim FCG Fire­si­de Din­ner Chat am Mon­tag­abend über den von der EU geför­der­ten United Fashion-Gemein­schafts­stand von Mode­ta­len­ten auf der Pre­mi­um bis hin zu der FCG Gal­lery-Show von Lutz Huel­le heu­te Abend in der Hal­le am Berg­hain. Zur Stun­de trifft man sich auf Ein­la­dung von Staats­mi­nis­te­rin Doro­thee Bär im Bun­des­kanz­ler­amt. Auch die Kanz­le­rin woll­te angeb­lich vor­bei­schau­en. Viel­leicht gönnt sie sich danach mal ein paar neue Bla­zer.

Erst­mals lässt man in Ber­lin auch inter­na­tio­na­le Ein­käu­fer, etwa von Joyce.com, matchesfashion.com und Net a por­ter ein­flie­gen. Scha­de nur, dass der Ber­li­ner Salon erst am heu­ti­gen Frei­tag statt­fin­det, wo eigent­lich nicht mehr all­zu vie­le deut­sche Ein­käu­fer in der Stadt sind. Eini­ge weni­ge waren wegen der Hugo-Show ges­tern Abend frei­lich eigens noch­mal ange­reist (es hat sich gelohnt). Die Ber­li­ner Salon-Macher neh­men ter­min­lich Rück­sicht auf die Hau­te Cou­ture Schau­en in Paris. Bis die Fran­zo­sen auf Ber­lin Rück­sicht neh­men, wird noch etwas Was­ser die Spree her­ab­flie­ßen.

Ansons­ten war Ber­lin erneut Büh­ne für zahl­rei­che Medi­en – Bur­da, Bau­er, Gala, das Zeit­ma­ga­zin und die Vogue luden zu Brun­ches und Lun­ches, zu Kon­fe­ren­zen und Par­ties. Es war mit Sicher­heit auch kein Zufall, dass Zalan­do just vor der Fashion Week eine Bread & But­ter-Pre­view ver­an­stal­tet hat. Zum Auf­takt am Mon­tag ließ Otto Gui­do Maria Kret­schmer medi­en­wirk­sam auf­lau­fen. Und Micha­el Mich­alsky wird die Mode­wo­che heu­te Abend mit sei­ner Sty­le­ni­te beschlie­ßen.

Mich­alsky war vor und wäh­rend der Fashion Week mal wie­der auf allen Kanä­len prä­sent; der GNTM-Juror wird inzwi­schen von der Öffent­lich­keit als eine Art Klas­sen­spre­cher der deut­schen Mode­de­si­gner wahr­ge­nom­men. Auch wenn die ihn wahr­schein­lich nicht wäh­len wür­den.

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