Nach Suzy Menkes und Marc Jacobs beehrt Berlin diesmal ein richtiger Star: Miss Piggy ist Ehrengast auf der Michalsky Stylenite am Freitag im Tempodrom. Am Tag nach der Deutschland-Premiere des neuen Muppets-Films. „So versaut war die Fashion Week noch nie“, kommentiert die Bild-Zeitung. Profashionals traf Miss Piggy vorab zum Interview:
Miss Piggy…
Ja, Honey?
Miss Piggy, wie kam es zu der Kooperation mit Michalsky?
Bettina Wulff stand nicht mehr zur Verfügung (kichert). Doch im Ernst: Volker (Michalskys Manager Volker Tietgens, d.Red.) rief meinen Manager (Kermit, d.Red.) an. Michael und Kermit sind alte Bekannte. Als er noch bei Adidas war, hat Michael für Kermit mal einen Trainingsanzug und Sneakers entworfen.
Und das qualifiziert ihn, jetzt ein Abendkleid für Sie zu machen?
Klar. Nur ohne Streifen. Wie ich neulich schon der dpa gesagt habe: Wenn es teuer ist und jemand anderes dafür bezahlt, dann passt es.
Bild hat Sie als Michalskys Muse bezeichnet.
Was ein richtiger Modedesigner ist, der braucht eben eine Muse. Karl Lagerfeld…
…der andere große deutsche Modedesigner…
Genau. Karl Lagerfeld macht’s genauso.
Über die dicke Sängerin von Gossip spricht heute kein Mensch mehr.
Aber über Lagerfeld schon.
Sie werden Lara Stone die Schau stehlen.
Lara wer?
Na das offizielle Gesicht der Mercedes Benz Fashion Week.
Hat die nicht bei Basic Instinct mitgespielt? Nein – bei Tomb Raider! Den Brad würde ich auch nicht von der Bettkante stoßen.
Stimmt das Gerücht, dass Sie auch mit Hennes & Mauritz über eine Kooperation verhandelt haben?
Die haben sich ja nun für diese Lisbeth Salander entschieden. Eine gewalttätige Soziopathin, die die Hauptfigur in einer Story von Vergewaltigung, Inzest und bestialischen Serienmorden ist. Und jetzt wird sie auch noch von H&M als Testimonial missbraucht. Schon tragisch.
Sie übernehmen in Ihrem neuen Film die Chefredaktion der französischen Vogue.
Die Chefredaktion der TextilWirtschaft ist ja nun gerade neu besetzt worden, nicht wahr, Honey?
Die Fortsetzung soll schon abgedreht sein und als "Der Teufel trägt Michalsky" nächstes Jahr in die Kinos kommen.
Es wird ein aufrüttelndes Drama. Erst verliebe ich mich unsterblich in meinen schwulen Assistenten, dargestellt von Kermit. Weil meine Liebe unerfüllt bleibt, schikaniere ich ihn, bis er vor Ärger ganz grün und magersüchtig wird. Dann macht ihn Lagerfeld zu seiner Muse. Schließlich werde ich von einer minderjährigen Bloggerin aus der Front Row verdrängt. In der Schlüsselszene sitze ich betrunken in einer Bar und lalle "I love Hitler".
Das klingt – mit Verlaub – ziemlich weit hergeholt. Sowas kann nur Hollywood einfallen.
Mag sein. Mit der Magersucht hat der Drehbuchautor es eindeutig zu weit gerieben.
Wie halten Sie es mit Size Zero?
Sie mögen doch auch lieber einen saftigen Schinken als trockene Grissini.
Werden Sie in Berlin auch die Messe besuchen?
Nein. Ich bin ausgetreten und Sonntag schon abgereist.
Ich meinte nicht die Kirche, sondern die Bread & Butter.
Das klingt in meinen Ohren verdächtig nach Essen. Da lasse ich mich besser nicht blicken.