Während junge Designer-Kollegen wie Burberrys Christopher Bailey Apps entwickeln lassen und ihre Marke in sozialen Netzwerken promoten, hat sich Jean-Paul Gaultier eines Old-School-Mediums angenommen. Und damit kaum weniger Aufmerksamkeit erregt. Er gestaltete eine Ausgabe der französischen Tageszeitung Libération. Dass die Mitarbeiter der Zeitung als Models herhalten mussten, ist nicht besonders ästhetisch, aber allemal originell. Halt so, wie wir es von Gaultier kennen. Hier der Link zur E‑Paper-Version (ein paar wenige Klicks sind kostenfrei). Was Jean-Paul Sartre dazu wohl gesagt hätte? Der Philosoph ist Mitbegründer der linken Tageszeitung; außer dem Vornamen dürfte ihn nicht viel mit Gaultier verbinden. Egal. Sartre kann sich nicht mehr beschweren und die Masche zieht immer. Auch Karl Lagerfeld und sogar Carla Bruni durften schon mal bei Libération ran.
Jean-Paul Gaultier dürfte zurzeit besonders an Publicity gelegen sein. Vor ein paar Wochen hat Hermès seinen 45%-Anteil für insgesamt 30 Mill. Euro an den spanischen Parfumhersteller Puig verkauft. Auch Gaultier hat einen 15%-Anteil abgegeben, so dass Puig nun die Kontrolle über das Unternehmen hat. Das zuletzt bei 26 Mill. Euro Umsatz defizitär war.