Passiert large

Amazon 8,74. Versandhandel 10%. Kik 17,5%. Gerhard Weber 4,184 Millionen.

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Pas­siert? Nicht wirk­lich. Aber in die­ser Woche öffent­lich gemacht, und das ist bekannt­lich nicht unbe­dingt das­sel­be. Vier Zah­len:

8,74 – das ist die Mar­ken­stär­ke von Ama­zon. Was auch immer das genau heißt, bei einem Maxi­mum von 10 klingt es jeden­falls sehr gut. Der Online-Händ­ler führt damit das Ran­king der stärks­ten Retail-Mar­ken in Deutsch­land an, das die Unter­neh­mens­be­ra­tung Bat­ten & Com­pa­ny die­ser Tage ver­öf­fent­licht hat. Was Bera­ter halt so pro­du­zie­ren, wenn sie ins Gespräch mit poten­zi­el­len Kun­den kom­men wol­len. Inter­es­san­te Erkennt­nis aus Sicht des Mode­mark­tes: Bat­ten attes­tiert Kar­stadt, den rich­ti­gen Weg ein­ge­schla­gen zu haben. Spit­zen­po­si­tio­nen in ihren jewei­li­gen Markt­seg­men­ten neh­men Deich­mann und Kar­stadt Sport ein. Unter den Mode­fi­lia­lis­ten führt C&A vor H&M, Esprit und S.Oliver. Kik bre­che in der Mar­ken­stär­ke dage­gen dra­ma­tisch ein, so das Fazit von Bat­ten, und sehe sich mit nach­hal­ti­gen Image­schä­den kon­fron­tiert. Ob das Adjek­tiv „nach­hal­tig“ wohl bewußt gewählt wur­de? Die Stu­die gibt’s hier.

10% – das ist der Zuwachs, den der Bun­des­ver­band des Deut­schen Ver­sand­han­dels (BVH) für das ers­te Quar­tal im Bereich Bekleidung/Textilien/Schuhe mel­det. Macht 3,2 Mil­li­ar­den. Der Distanz­han­del ist damit in den ers­ten drei Mona­ten weit schnel­ler gewach­sen als der Tex­til­ein­zel­han­del ins­ge­samt (plus 1% laut TW-Test­club). Die Daten gibt’s hier. Der Markt­an­teils­ge­winn dürf­te dem zuneh­men­den Online-Shop­ping zu ver­dan­ken sein. Rund zwei Drit­tel des Ver­sand­han­dels-Umsat­zes ent­fällt mitt­ler­wei­le auf das Web. Mode ist dabei die umsatz­stärks­te Waren­grup­pe. Ent­ge­gen dem Vor­ur­teil, dass es beim Mode­ver­kauf ja schließ­lich aufs Stöff­chen­füh­len, Anpro­bie­ren und Bera­ten­las­sen ankommt. Das tun die Kun­den auch beim Online-Kauf, nur schi­cken sie die Ware anschlie­ßend zurück. Nicht umsonst bekla­gen die Mode-Anbie­ter weit über­durch­schnitt­li­che Retou­ren­quo­ten. Das war übri­gens auch schon vor der Erfin­dung des Inter­nets so. Nicht zuletzt, weil man neue Kun­den­schich­ten anspricht und aus Con­ve­ni­ence-Grün­den erhält der Ver­sand­han­del durch das neue Medi­um einen wahn­sin­ni­gen Auf­schwung. Der­zeit hat der Distanz­han­del einen Anteil von etwa 15% an den Mode­ver­käu­fen. Schon bald könn­ten es 20% sein. Wovon die eta­blier­ten Kata­log­ver­sen­der nur bedingt pro­fi­tie­ren, denn die Markt­an­tei­le gehen in hohem Maße an Pure Play­er wie Ebay, Zalan­do und Ama­zon. Oder an Mul­ti-Chan­nel-Anbie­ter wie Esprit und H&M.

17,5% – beträgt die durch­schnitt­li­che Preis­sen­kung, mit der Kik sei­ne Kun­den erfreut. Das haben die Kol­le­gen der TW aus­ge­rech­net. Kaum zu glau­ben, dass es über­haupt noch bil­li­ger geht: T‑Shirts für 2,99 statt 3,99, Jeans für 9,99 statt 12,99, Kin­der-Lang­arm­shirts für 1,99 statt 2,99. Eine Reak­ti­on auf die Beschaf­fungs­markt-Situa­ti­on, die sich nach der Auf­re­gung von 2010/11 wie­der ent­spannt hat. Und sicher­lich auf den Wett­be­werb im Dis­count-Seg­ment, wo Kik die Preis­füh­rer­schaft gegen Pri­mark & Co zu ver­tei­di­gen hat. Wahr­schein­lich weni­ger auf die Redu­zie­rungs­wel­le, die aktu­ell im Fach­han­del los­ge­gan­gen ist. Auch wenn die Läger trotz des ins­ge­samt flot­ten März-Geschäfts noch gut gefüllt sind, dürf­ten die Rabat­te vor allem kalen­da­risch bedingt und durch den Oster­ter­min ver­ur­sacht sein. Grund­sätz­lich ist das Kon­sum­kli­ma nach wie vor gut. Dass die Wirt­schafts­for­schungs­in­sti­tu­te für 2013 ein kräf­ti­ges Wirt­schafts­wachs­tum, sin­ken­de Arbeits­lo­sig­keit und stei­gen­de Löh­ne pro­gnos­ti­zie­ren, soll­te auch jenen Hoff­nung machen, die Deutsch­land im Stru­del der Euro-Kri­se unter­ge­hen sehen.

4,184 – hat Ger­hard Weber im ver­gan­ge­nen Jahr ver­dient. Mil­lio­nen Euro. Der Ger­ry Weber-Grün­der erhält damit fast das Dop­pel­te eines durch­schnitt­li­chen MDAX-Vor­stands­chefs. Das hat eine Aus­wer­tung von Geschäfts­be­rich­ten durch die Ergo Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on erge­ben. Die Ana­ly­se gibt’s hier. Top-Ver­die­ner im SDAX ist eben­falls ein Tex­ti­lit: Tom Tail­or-CEO Die­ter Hol­zer mit 2,774 Mill. Euro. Die Vor­stands­vor­sit­zen­den pro­fi­tier­ten über­durch­schnitt­lich vom Wachs­tum ihrer Unter­neh­men. Wäh­rend die MDAX und SDAX gelis­te­ten Fir­men 12% im Umsatz zuleg­ten, stie­gen die Bezü­ge der CEOs um 18% bzw. 13%. Aber auch die Aktio­nä­re kön­nen sich freu­en: Die Divi­den­den-Sum­me wächst ins­ge­samt um 26%. Bit­te lesen Sie dazu auch: 674 Mill. Euro für die Fami­li­en­kas­se. Ste­fan und Karl-Johan Per­son kön­nen sich jetzt jede Men­ge neu­er Bil­ly-Rega­le kau­fen.

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Und nächs­te Woche? Gibt’s noch mehr Zah­len. Von Hugo Boss und Puma.

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