Quotes vom Digital Fashion Summit der TextilWirtschaft in Frankfurt:
Der Handel müsse künstliche Intelligenz nutzen, wenn er im Wettbewerb künftig noch eine Chance haben möchte, meint Blue Yonder-Gründer Michael Feindt: "Zu 99,5 Prozent trifft der Mensch Entscheidungen aus dem Bauch. Das hat der Mensch entwickelt, als er noch gegen Säbelzahntiger und nicht gegen Amazon kämpfen musste."
„90 Prozent aller Einkäufe werden künftig automatisch erfolgen. Nur noch 10 Prozent im Rahmen von Erlebniseinkauf“, sagen Ludwig Voll und Matthias Guffler (EY Parthenon). „Wie machen wir künftig Marketing, nicht mehr für Menschen, sondern für Bots und künstliche Intelligenzen?“
Alle wollen Marktplatz werden. Auf dem Weg dahin werde vieles unterschätzt und romantisiert, sagt E‑Com-Experte Stefan Wenzel. Marktplätze seien ein „Winner takes it all“-Modell. „Wer am schnellsten das Meiste anbietet wird derjenige sein, der die zwangsläufige Konsolidierung überstehen wird.“
„Seamless Crosschannel wird in Zukunft kein Vorteil mehr sein für diejenigen, die es können“, mein Marc O’Polo-COO Patric Spethmann. „Aber es wird ein Nachteil sein für diejenigen, die es nicht können.“
Hugo Boss hatte bis 2017 ein rückläufiges Online-Business. Und das, wo in diesem Bereich alle anderen wuchsen. Matthew Dean ist 2018 angetreten, den E‑Com-Umsatz bis 2022 auf 400 Millionen Euro zu vervierfachen. Wegen Corona werde man dieses Ziel wohl früher erreichen. Langfristiges Ziel ist die Milliarde.
„Der Datentransfer funktioniert“, sagt Rene Schnellen (Fashioncloud). „Aber es wird viel zu wenig aus den Daten gemacht. Da ist die Branche mit wenigen Ausnahmen leider steinzeitlich unterwegs.“
Alon Junger (Set): „Ohne Tech werden wir nicht überleben. Aber die Verbindung von Kopf und Herz ist schlussendlich entscheidend."