Der Herbst ist da. Während das Wetter die Kunden so langsam auf die Idee bringt, sich dieses Jahr vielleicht mal wieder eine neue warme Jacke zu kaufen, gibt der Handel den Schnäppchenjägern Schützenhilfe mit der Preiskanone. P&C führt mit seinen Coupons, die dieser Tage an Karten-Kunden verschickt wurden, noch vergleichsweise elegant das Florett. C&A wählt mit seiner „20% auf alles“-Aktion dagegen den schweren Säbel, wenn nicht gar die Brechstange. Und Tiernahrung ist noch nicht einmal ausgenommen.
Was Clemens und August wohl zur Preispolitik ihrer Erben sagen würden? „Sie haben es ja“? Das bestätigt diese Woche jedenfalls das Manager-Magazin. In der Liste der reichsten deutschen Familien stehen die Brenninkmeijers mit 21 Milliarden Euro auf Platz 1, weit vor den Henkels und Porsches. Neben dem Textilgeschäft, das neben den europäischen C&A‑Läden auch Filialketten in China, Brasilien und Mexiko umfasst, verfügt die Familie über einen milliardenschweren Immobilienbesitz. Und man investiert eifrig im Bereich Private Equity und Venture Capital. Nicht zuletzt – und davor darf man auch mal den Hut ziehen – geben Brenninkmeijers Unsummen für wohltätige Zwecke. Auch darüber reden sie nicht.
Ebenfalls auf der Liste des Manager-Magazins stehen Jochen und Uwe Holy. Auf Platz 188 gehören sie zu den ärmeren Reichsten. Die Ex-Inhaber von Hugo Boss sind, wie die FAZ diese Woche mal wieder geschrieben hat, Metzingen treu geblieben. Während sich die FOC-Projektentwickler andernorts gerne eine blutige Nase holen, haben die Holys das 25.000-Einwohner-Nest auf der Alb zur Tourist Destination mit jährlich 3,5 Millionen Besuchern gemacht. Jetzt kommen nochmal ein paar Hektar Outlet City dazu, wie die FAZ schreibt: für Läden, zwei Designerhotels, eine Tiefgarage und eine Hausbrauerei. Und den Neubau des Hugo Boss-Fabrikverkaufs auf dann 8000 m². Metzingen, schreibt die FAZ, liegt bei den Shopping-Ausgaben ausländischer Touristen für Mode und Bekleidung heute schon auf Platz 4 in Deutschland. Hinter München, Berlin und Frankfurt.
Dort gibt es überall noch einen Karstadt. In Stuttgart demnächst möglicherweise nicht mehr, nur nach das Sporthaus, wie die TW herausgefunden und die versammelte deutsche Presse abgeschrieben hat. Ein Vorgeschmack auf das, was anderen Signa-Standorten blüht?
Und sonst?
Bringt Wolfgang Joop sich mit seiner Autobiographie („Undressed – aus dem Leben mit mir“) ins Gespräch. „Ich bin süchtig nach dem Marathon der Arbeit, nach dem Prozess, der Aufregung, dem Abenteuer. Mode als Produkt interessiert mich nicht“, verriet er anlässlich der Buchvorstellung letzte Woche. Gestern Abend las Joop auf der lit.Cologne Spezial daraus. Heute ist er zu Gast bei Markus Lanz im ZDF. Am 3.11. wird er in der ARD-Reihe „Deutschland – deine Künstler“ portraitiert. In der Sendung hr1-Talk, die am kommenden Sonntag ausgestrahlt wird, dementiert Joop, dass er seinen langjährigen Lebenspartner Edwin Lemberg geheiratet habe: "Eine verborgene Feier gab es nicht. Ich wollte nie heiraten. Ein Popstar hat nicht verheiratet zu sein."
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