
Bei manchen Frauen waren Seidentücher niemals richtig weg. Genau das ist jedoch nicht der Typ Frau, der derzeit das klassische Accessoire wieder für sich entdeckt. Auf Social Media sieht man das Seidentuch bevorzugt kombiniert zu Jeans- oder Wide Leg-Looks mit Bluse oder kleinem Pullover. Ob quadratisch, rechteckig oder länglich geschnitten, in Uni oder bedruckt, passt es einfach perfekt in den Old Money Style-Look mit Jeans, Ringelstreifen, weißen Hemdblusen, Trenchcoat und Loafer, allesamt Klassiker, die seit geraumer Zeit das Modebild prägen.
Dabei handelt es sich jedoch keineswegs um biederen Upperclass-Chic mit hochgestelltem Kragen und Perlenkette, sondern um Klassiker, die mit Stiefeletten, Boots oder Sneakern kombiniert immer Lässigkeit ausstrahlen. Ein Grund, warum das leicht angestaubte Seidentuch zu neuen Ehren und neuem Einsatz kommt, als modisches Tüpfelchen auf dem I sozusagen, das einen Hauch französisches Flair versprüht.
Wie chic ein Seidentuch aussieht, wussten schon Stilikonen wie Grace Kelly, Jackie Kennedy, Audrey Hepburn oder später Blair Waldorf und Serana van der Woodsen aus der Kultserie „Gossip Girls“. Diesen Trend erkennen jetzt auch wieder modeinteressierten Frauen. Auch Vertikale wie Mango und Zara sind auf den Zug aufgesprungen und bieten das Seidentuch bereits in verschiedenen Variationen an. Sehr lässig und schick auch als längliche Version mit einem Knoten an der Seite gebunden, so dass es fast ein bisschen an eine Schluppe oder Krawatte erinnert, beides Themen, die ebenfalls im Trend liegen.
Sabine Spieler beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren mit Mode, Trends und Sortimenten aus der Sicht aller, die Mode nicht nur als Entertainment, sondern in erster Linie als Business sehen. Dass Trends nur dann eine Chance haben, wenn sie kommerziell funktionieren, hat sie als langjährige Redakteurin der TextilWirtschaft gelernt. Heute arbeitet sie als Fashion Consultant für Unternehmen und ist freie Autorin u.a. für die FAZ. www.sabine-spieler.com