Wahrscheinlich hat jeder von uns schon einmal ein Produkt von ihm in der Hand gehalten, ohne es zu wissen. Jil Sander, Joop, Hugo Boss, Strellson, Davidoff, Laura Biagotti – vermutlich hat kein Designer so viele Parfum-Flakons gestaltet wie Peter Schmidt. Der in Hamburg lebende Bayreuther war über Jahrzehnte der Lieblings-Produktdesigner der Modebranche, der das Erscheinungsbild vieler Marken nicht unmaßgeblich geprägt hat. Vor vier Jahren hat Schmidt seine Firma an BBDO verkauft. Natürlich hat er danach nicht aufgehört, zu arbeiten. Gestern stellte der 73jährige im Hamburger Völkerkundemuseum seine Biografie vor: "Inszenierte Welten – der Gestalter Peter Schmidt".
Peter Schmidt hätte wahrscheinlich selbst Mühe, auf Anhieb alle Arbeiten aufzuzählen. Etliche Markenlogos stammen aus seiner Feder. Auch die Logos von Bundeswehr, der Stadt Hamburg und der Berliner Charite-Klinik wurden von ihm entwickelt. Der Opernfan entwarf Bühnenbilder und Kostüme und zeichnete auch für die Neugestaltung von Foyer und Lounge der Hamburger Staatsoper verantwortlich. Auch Bücher und Magazine wurden von ihm layoutet. Der Film gibt einen schönen Überblick über sein Schaffen.
1995 beriet Schmidt übrigens auch die TextilWirtschaft. Der von ihm betreute Relaunch war ein großer Erfolg, die neue Heftstruktur ein echter Meilenstein, die bis heute fast unverändert besteht.