Okay, das Vogue-Editorial mit aktueller Designermode im Obdachlosenlook taugt bestenfalls als laue Provokation. Obwohl: Wer weiß, woher Miuccia Prada ihre Inspiration geholt hat? Aber wenn es darum geht, Geschmacksgrenzen zu überschreiten, dann gab es in den Hochglanzmagazinen durchaus Schlimmeres. Wie Suit Supply (oben) und vor allem die folgenden Beispiele zeigen:
Preise zum Pissen: Ob das die Harvey Nichols-Kundin zum Kauf animiert hat?
Man kann den Jugendwahn auch übertreiben, wie die seinerzeit von Tom Ford gestaltete Modestrecke für die französische Vogue zeigt.
Gab es für Easy Jet keinen passenderen Ort für das Shooting als das Holocaust-Denkmal in Berlin?
Aus der indischen Vogue: Der Burberry-Schirm kostet womöglich mehr, als der arme Mann in seinem Leben verdienen wird, die Kenzo-Tasche sowieso.
Ob man so mehr Make-up verkauft? Victim of Beauty nannte das bulgarische Magazin 12 diese Strecke.
Nichts gegen einen knalligen Effekt. Aufmerksamkeit zu erregen, ist für die Moderedaktionen sicher nicht einfacher geworden. Aber Provokation ist eine Gratwanderung, bei der man als Stylist auch abstürzen kann.