Vergangene Woche eröffnete er in Frankfurt den neuesten Porsche Design-Laden. In dem Geschäft an der Freßgass wurde das neue Store Design umgesetzt, das kürzlich in Singapur erstmals realisiert wurde. Nicht mehr ganz so museal wie in den bisherigen Porsche-Läden; dort traut man sich ja kaum, die Exponate in die Hand zu nehmen. Sondern leichter, frischer, einladender – so wie es die Präsentation von Bekleidung verlangt. Denn hier liegt die Stoßrichtung von Porsche Design: das Bekleidungsangebot soll deutlich ausgebaut werden. Augenfällig ist insbesondere das breite Jeans-Angebot. Die sind mit Preisen bis zu 450 Euro (wenn ich richtig gelesen habe) allerdings ganz schön überteuert. In einer der nächsten Ausgaben berichtet die TW über die neue Strategie.
Vor sechs Jahren habe ich Porsche Design in Bietigheim-Bissingen besucht. Mein Gesprächsparter war seinerzeit noch der Vorgänger von Jürgen Geßler, Siegmund Rudigier. Besonders beeindruckend der Firmen-Parkplatz. Eine solche Porsche-Dichte sieht man nicht jeden Tag. Porsche Design ist übrigens entgegen manchem Vorurteil nicht die Merchandising-Abteilung der Automarke, sondern war schon immer ein eigenständiges Unternehmen. Ferdinand Alexander Porsche, der Vater des 911er, hatte die Firma 1972 gegründet. Der umtriebige Designer hat immer mehr gemacht als Autos. Brillen beispielsweise, Uhren, Schreibgeräte, auch Pfeifen und Taschenmesser gab es unter der Marke "Porsche Design". Das Porsche Design Studio ist seit 1974 im österreichischen Zell am See ansässig. Porsche arbeitete auch für Industriekunden, die ihre Produkte gerne mit dem Hinweis "Design bei F.A.Porsche" versahen. Es gab ein umfangreiches Merchandising-Programm der Automarke Porsche. 2003 wurden diese diversen Aktivitäten unter dem Markennamen "Porsche Design" zusammengefasst. Gesellschafter sind die Porsche AG (mehrheitlich) sowie die Familie Porsche.
Bei meinem Besuch vor sechs Jahren gab es gerade mal ein gutes Dutzend Porsche Design-Läden. Heute sind es weltweit über 130. Jürgen Geßler, promovierter Wirtschaftsingenieur, Berufsstationen bei BMW, Mercedes-Benz und Porsche, seit CEO 2007 in Bietigheim-Bissingen, hat mittlerweile also ganz schön Opening-Routine. Frankfurt wird nicht die letzte Eröffnung gewesen sein.