Naja, nicht direkt. Schönberger ist der neue Creative Director der Sport Style Division von Adidas. Das ist die Modesparte des Sportartikelriesen, deren Keimzelle und bis heute stärkstes Standbein die Adidas Originals sind. Jene Produkte, die seinerzeit Michael Michalsky mit stilsicherem Griff aus dem Archiv gefischt und neu aufgelegt hat. Was beiden Seiten Ruhm und wenigstens einer Seite Milliardenumsätze beschert hat. Das ist nun auch schon wieder vier Jahre her. Insofern verkürzt die Headline die Wahrheit ein wenig. Aber sie reizt zum Lesen, nicht wahr?
Dirk Schönberger hat durchaus seine eigenen Fußstapfen in der Branche hinterlassen. Er gehört zu den wenigen im Business profilierten deutschen Modedesignern. Die Adidas-Nachricht kommt ein wenig überraschend, weil man Schönberger, der seine ersten Jahre zwischen Antwerpen und Paris verbracht hat, stilistisch nicht unbedingt bei dem Sportartikelriesen verortet. Bis vor einem halben Jahr arbeitete er für Joop!. Schönberger verpasste dem Designerlabel eine neue Handschrift, mit der Zusammenarbeit waren am Ende aber beide Seiten nicht mehr glücklich. Nach Kreuzlingen nun also Herzogenaurach. Ob Adidas, der im Gegensatz zum Nachbarn Puma stets seine sportliche Heritage betont hat, nun mit Schönberger etwas für sein modisches Profil tun will? Wahrscheinlich. Neben der Streetwear-Line Adidas Originals kümmert sich Schönberger auch um die Marken Y3, SLVR, Porsche Design Sport und Neo. Mal sehen, was noch kommt.