Diesen Mann kann man hier mit ein paar Zeilen nicht ansatzweise würdigen. So ist es durchaus angemessen, dass zu Werner Ottos Geburtstag eine eigene Website freigeschaltet wurde: werner-otto.info. Diese gibt Auskunft über das Leben und Werk dieses Ausnahmeunternehmers, der 1949 knapp 40jährig mit einem kleinen Schuhversand gestartet war (das Foto stammt aus der Zeit) und damit den Grundstein für den weltgrößten Versandhändler (und nebenbei größten deutschen Textilhändler) gelegt hat. Die Otto Group setzt heute weit über 11 Mrd. Euro um und beschäftigt weltweit fast 50.000 Mitarbeiter. 1965 gründete er die ECE, die heute mit 132 Shopping-Centern im Management europäischer Marktführer ist. Dazu kommen riesige Immobilienunternehmen in USA und Kanada.
1999 erhielt Werner Otto den Forum-Preis der TextilWirtschaft, gemeinsam mit seinem Sohn Michael Otto. Als ich mich mitten in der Nacht von der Feier verabschiedete, stand der 90jährige noch munter an der Bar. Dass Werner Otto vor zwei Jahren seinen 100. feiern konnte (das Foto zeigt ihn mit seiner Familie), war insofern kaum verwunderlich. Damals kamen die Bundeskanzlerin und der Bundespräsident. Heute gratulieren wir! Und gönnen uns ein paar Weisheiten des Jubilars:
"Das Glück kann einem zwar die Hand reichen, aber für den Erfolg muss man selber sorgen."
"Einen Menschen zu enttäuschen, sein Vertrauen zu verlieren, ist schlimmer als ein Umsatzverlust. Den materiellen Verlust kann man durch Tüchtigkeit ausgleichen, der immaterielle Schaden ist nie wieder gutzumachen."
"Menschen sind mir wichtiger als Bilanzen."
"Man kann nicht immer nur an der Rechenmaschine sitzen."
"Umsatzdenken muss vor Kostendenken gehen."
"Die Shareholder-Value-Ideologie ist eine Pervertierung der sozialen Marktwirtschaft. Damit rutschen wir wieder in den Frühkapitalismus hinein."
"Mich reizt nicht der Besitz. Mir fehlt das Bedürfnis nach einer Repräsentationskulisse."
"Eine Entscheidung wird nicht besser, wenn man sich zigmal zusammensetzt. Sie wird nur teurer."
"Die Menschen werden heute nicht mehr so gefordert wie früher. Das gibt ihnen vielleicht zu viel Raum nachzudenken und zu zweifeln."
"Die große Krise ist wahrscheinlich lebensnotwendig. Die Menschen werden wieder Respekt vor Fleiß und Einsatz bekommen müssen."
"Natürlich darf man auch mal hinfallen im Leben. Aber niemals liegen bleiben."