Rund 200 Entscheider aus dem Modehandel kamen zum Fashion Retail Day von Tailorit. Die Düsseldorfer Unternehmensberatung hatte zu ihrem 10jährigen ein hochklassiges Podium aufgeboten:
Trendbeobachter Mathias Haas: "Für ein normales Leben mit Kehrwoche und so kriegen Sie heute keine Likes. (…) Wenn Sie kein Geld haben, werden Sie ein bisschen Sixt – jede Woche eine Abmahnung"
Adler macht aktuell 7 von 550 Millionen Umsatz mit seinem Webshop, so CEO Lothar Schäfer. "In diesem Jahr ist das erstmals mehr als mit unseren Buskunden."
Tim Ringel (NetBooster): "Das Verhalten der Konsumenten hat sich nicht geändert. Geändert haben sich mit der Digitalisierung nur die Möglichkeiten, es zu verstehen und zu steuern."
Katag-Vorstand Holger Zdora mahnte Realismus an: "Von einem Hype sind die Konsumenten noch weit entfernt. Am Ende müssen auch digitale Lösungen einen Mehrwert bringen."
Axel Seeger (Tailorit): "Einzelhandelsflächen werden verschwinden."
Der Online-Kanal ist wichtig, so Thomas Julius (Takko), aber es bleiben 70 bis 80 Prozent des Geschäfts stationär. "Ein Großteil unserer Kraft muss weiterhin in die Filialen gehen."
"Es gibt keinen Blueprint für eine optimale Online-Lösung", so C&A‑CMO Ralph Rothberger, sondern jeder müsse seinen eigenen Weg finden. Die große Herausforderung für den Einzelhandel sei das enorme Tempo der Veränderungen, auf die die Organisationen vielfach nicht eingestellt seien. "Innovation hieß früher alle fünf Jahre ein neuer Ladenbau, alle zehn Jahre ein neues Kassensystem und alle 25 Jahre eine neue Rolltreppe."
Brands4Friends-CEO Stefan Wenzel: "Wenn ich offline keinen Mehrwert habe, wird mir das auch online nicht gelingen. Dann reproduzieren sie Irrelevanz."
"Du musst erstmal sterben, um wiedergeboren zu werden", so Michael Simon. Der Olsen-Chef erzählte die Turnaround-Story des Hamburger Labels. "Wenn Du keinen Markt hast, nützt Dir auch die Digitalisierung nichts."
Kaum dass Alexander Gedat den Chefsessel von Marc O'Polo übernommen hatte, gingen die Umsätze auf Talfahrt. Falsche Farben in der Kollektion. Nachdem man sich auf einen Marc O'Polo Farb-Guide geeinigt hatte, lief es wieder. "Wir müssen Trends auf Marc O'Polo-Weise übersetzen und dürfen nicht machen, was wir nicht sind."
Als Jens Rauschen zu Reno wechselte, sagte seine Tochter: Papa, das kannst Du nicht bringen, das ist echt peinlich. "Heute kauft sie ihre Schuhe auch bei Reno", so der Managing Director der HR Group.
Felix Finger (HR Group): "Jedes Unternehmen braucht einen Wahnsinnigen."
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