Er galt als Ikone der minimalistischen Ästhetik, als Meister der Eleganz und des unangestrengten Luxus. Giorgio Armani blickt auf eine Bilderbuchkarriere zurück. Nach einem angebrochenen Medizinstudium startete er seine Mode-Karriere als Fensterdekorateur bei La Rinascente in Mailand. In den 1960er Jahren arbeitete er als Modellmacher bei Nino Cerruti. Dort lernte er sein Gespür für Schnittführung und reduzierte Eleganz.
1975 gründete er sein eigenes Unternehmen, zusammen mit seinem Lebensgefährten und Geschäftspartner Sergio Galeotti. 1980 schaffte er mit dem Hollywood-Film American Gigolo mit Richard Gere als Hauptdarsteller den internationalen Durchbruch. Der Power Suit von Gere wurde zum Inbegriff für modernes Tailoring. Es folgte die weltweite Expansion mit verschiedenen Linien.
Mit einem Jahresumsatz von 2,3 Milliarden Euro zählt Armani zu einem der letzten verbliebenen unabhängigen Mode-Unternehmen. Auch privat galt Giorgio Armani als einer der reichsten Männer Italiens. Bis zuletzt blieb er Chefdesigner seiner Marke und war damit eine verlässliche Ausnahme in internationalen Bäumchen-Wechsel-Dich-Reigen auf Kreativpostenebene.
Auch wenn die Mode des Italieners zuletzt als „etwas aus der Zeit gefallen“ oder konservativ eingestuft wurde, steht sein Name für klassische Eleganz, gedeckte Farben und reduzierte Schnitte – über seinen Tod hinaus. RIP.