Passiert large

Der Joop-Effekt

X“Shirt-Life-Balan­ce”: allein für die­se Wort­schöp­fung hat sich die Zusam­men­ar­beit von Van Laack und Wolf­gang Joop gelohnt. “Schluss mit der Lan­ge­wei­le in den Büros”, for­dert der Desi­gner laut TW. “Ent­span­nung und Über­ra­schung statt Bie­der­keit und über­hol­ter Eti­ket­te.” Mal abge­se­hen davon, dass wir nicht wis­sen, ob wir uns Sach­be­ar­bei­ter in bun­ten Hem­den wirk­lich wün­schen sol­len, ist Van Laack mit der Ver­pflich­tung des Desi­gners ein schö­ner Coup gelun­gen. Der sich für die Fir­ma aus­zah­len wird, unab­hän­gig davon, ob man damit mehr Hem­den ver­kauft.

Dass Joop seit sei­nem Abschied von Joop! genau bese­hen mit sei­ner Mode wirt­schaft­lich wenig Erfolg beschie­den war (zuletzt hat er sein Wun­der­kind zur Adop­ti­on frei­ge­ge­ben), spielt kei­ne Rol­le. Dafür ist es ihm immer wie­der gelun­gen, im Gespräch zu blei­ben und aus sei­ner Medi­en­prä­senz Kapi­tal zu schla­gen. Als güti­ger GNTM-Seni­or gewann er die Sym­pa­thien der Mil­le­ni­als, die jetzt womög­lich zum ers­ten Mal hören, dass es so etwas wie Van Laack über­haupt gibt. Und die eigent­li­che Ziel­grup­pe kauft die Hem­den in dem neu­en Bewusst­sein, dass ein auch bei den Kids bekann­ter Desi­gner sei­ne Hand im Spiel hat­te.

In Kreuz­lin­gen wird man die neue Part­ner­schaft dage­gen weni­ger wohl­wol­lend sehen. Hem­den hat man auch bei Joop! im Pro­gramm. Die Mar­ke hat dem Ver­neh­men nach in letz­ter Zeit einen guten Lauf. Vom Joop-Effekt dürf­te auch Joop! pro­fi­tiert haben.

Wäh­rend Van Laack sich die Diens­te eines Desi­gners sichert, nimmt Olymp einen Hol­ly­wood­star unter Ver­trag. Der krea­ti­ve Input von Gerald But­ler in Bie­tig­heim-Bis­sin­gen dürf­te gegen Null gehen. Aber so eine brei­te Brust wie der Action-Held hät­te man­cher Sach­be­ar­bei­ter bestimmt ger­ne.

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Und sonst?

… kommt es für das Tom Tail­or-Manage­ment knüp­pel­dick. Erst das kurs­schä­di­gen­de Über­nah­me­an­ge­bot durch Fosun, dann der Raus­wurf des Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­den, jetzt die Unter­sa­gung des Boni­ta-Ver­kaufs durch die Ban­ken. Dass die­ser Deal unver­ant­wort­lich gewe­sen wäre, zeigt das Schick­sal von Mil­ler & Mon­roe. Nach der Insol­venz wird nun ein Gut­teil der ehe­ma­li­gen Vöge­le-Filia­len von Ste­fan Hei­nigs Bil­lig-Kon­zern über­nom­men.

… machen Best­sel­ler und Zalan­do ihren B2B-Markt­platz Fashiontra­de dicht. Mit dem Bör­sen­gang ver­ab­schie­den sich die Ber­li­ner kon­se­quent von Akti­vi­tä­ten, die eines län­ge­ren Atems bedür­fen, auch wenn dahin­ter ein schlüs­si­ges Modell steht. Die Kol­le­gen von zLa­bels muss­ten das eben­so erfah­ren.

… hat Wolf­gang Grupp sein Tri­gema-Luft­schiff über dem Ger­ry Weber-Sta­di­on krei­sen las­sen. Bis­lang kreuz­te dort nur der Plei­te­gei­er. Nach dem Batt­le mit Ralf Weber ist das natür­lich eine hüb­sche Pro­vo­ka­ti­on. Zum 100. Jubi­lä­um von Tri­gema am 26. Okto­ber kommt übri­gens Hele­ne Fischer nach Bur­la­din­gen.

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